Das schafft nicht jeder: Die Sportinnovation „LAUFMAUS“ von Horst Schüler war nicht nur einmal in der Vox-Kultsendung „Die Höhle der Löwen“, wo sie die zwei Starinvestoren Carsten Maschmeyer und Nils Glagau überzeugen konnten. Vielmehr konnte das Gründungsquartett in einem zweiten Auftritt den beiden 25,1-Prozent-Teilhabern und einem Millionenpublikum zeigen, was seitdem aus der Erfindung geworden ist. In der dritten Folge der 11. Staffel gab es daher ein großes Hallo – und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirkungsweise.
Die LAUFMAUS soll die Körperhaltung beim Laufen verbessern. Nach dem erfolgreichen Deal in der Jubiläumsstaffel von „Die Höhle der Löwen“ im Herbst versprach das LAUFMAUS-Team, weiter an der wissenschaftlichen Expertise des Tools zu arbeiten. Eine aufwändige Untersuchung unter Leitung von Professor Dr. med. Stefan Sesselmann an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg Weiden hat nun die bisherigen Erkenntnisse zur Wirkungsweise bekräftigt und erweitert. Wie sieht die optimale Armhaltung beim Laufen aus? Wie können wir sie positiv beeinflussen? Was nützt ein Griffelement wie die LAUFMAUS dabei? Alles Fragestellungen, die bis zum Start der LAUFMAUS von der Wissenschaft vernachlässigt worden waren.
Die Studie vom Orthopäden Sesselmann – erstellt in einem der modernsten Biomechanik-Labore – beantwortet diese Fragen und belegt Auswirkungen der Hand- sowie Armhaltung auf den Gesamtorganismus. Damit ist nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv erklärbar, was mit der bereits 40.000 Mal verkauften LAUFMAUS in der Hand passiert. Sesselmanns Wissenschaftler wiesen deutliche Verbesserungen der Hand- und Armhaltung nach.
Bahnbrechende Erfindungen entstehen oft aus Mängeln und Problemen heraus. So war es auch bei Dr. med. Horst Schüler. Bei ihm allerdings war ein Schicksalsschlag die Ursache. Heute revolutioniert seine Innovation – die LAUFMAUS – den Laufsport. Der promovierte Sportmediziner und Osteopath erlitt im Jahr 2007 einen Verkehrsunfall. Folge: Sein Rückenmark war gequetscht, und der früher so agile Arzt war ans Bett gefesselt. Schüler litt unter chronischen Schmerzen, hatte keine Kontrolle mehr über seine Arme und Beine und war aus dem beruflichen und gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Selbst hochspezialisierten Ärzten erschien eine Operation als zu riskant.
Als ein Jahr später ein Chirurg eine OP wagte, besserte sich zwar sein Zustand, aber nur um 50 Prozent. Zumal er auch weiterhin nur unter Schmerzen gehen und sitzen konnte. Nichts half mehr, also schritt der Mediziner selbst zur Tat. „Irgendwann kam ich darauf, meine Arme und Hände in eine Entlastungsposition zu bringen, die meine Verkrampfungen minderte: Ich habe die Arme angewinkelt und die Handflächen nach oben gewendet. In dieser Position entspannte sich mein gesamter Körper“, berichtet Schüler. Die Idee „LAUFMAUS“ war geboren. Und sie gab ihm sein früheres Leben zurück.
Alles fing mit einem Knete-Prototyp an. Gemeinsam mit einem fachübergreifenden Team – zu dem Sportwissenschaftler Martin Rutemöller, Oliver Baumgärtel und Thomas Pieper gehörten – entwickelte Schüler schließlich ein ergonomisch geformtes Griffelement für die Hände. Zusammen gründeten sie Ende 2019 die Firma Flowtastic, Rutemöller wurde ihr Geschäftsführer. Ein 3D-Drucker fertigte erste Kunststoffprototypen der LAUFMAUS als produktionsfähiges Modell. Im Mai 2020 war das erste Produkt fertig – und nach drei Monaten bereits wurden sie in die „Die Höhle der Löwen“ eingeladen. Nils Glagau überzeugte das Produkt: „Es schafft mehr Gesundheit für jeden Läufer, für jeden, der sich bewegt.“ Für Carsten Maschmeyer waren vor allem die Gründer überzeugend: „Ich liebe es, wenn der Erfinder aus der Biografie zum Produkt passt. Tolles Team.“ Mit geballter Kompetenz – mehr geht eigentlich nicht – haben sie die LAUFMAUS bis heute 40.000 mal verkauft: an Leistungs- und Hobbyläufer, vor allem aber auch an Menschen, denen es so ergangen ist wie Dr. Schüler.
Die beiden Investoren geben nicht nur Geld, Kontakte und Kompetenz. Vielmehr sind sie auch aus vollem Herzen dabei, wie ein Vor-Ort-Besuch zeigte – direkt im Lauflabor von Dr. Sesselmann. „Ich war selbst früher Läufer und hatte immer Probleme mit meiner Laufhaltung. Als ich die LAUFMAUS in der Sendung erstmals sah, sagte ich sofort, die muss ich haben!“, berichtet dort Maschmeyer freimütig. Bei dem Besuch im Lauflabor Anfang des Jahres beobachte er Sesselmanns Live-Messungen an einem Athleten. „Mit den beeindruckenden Studienergebnissen starten wir noch einmal ganz neu durch“, so Maschmeyer weiter. „Die Studienergebnisse für die LAUFMAUS waren sehr wichtig, da der nächste Schritt in Richtung Medizinprodukt gehen soll“, stimmt ihm Glagau zu. „Dass sie wirkt, wussten wir. Diese Wirkung jetzt auch mit Studien zu belegen, bringt die LAUFMAUS auf eine noch höhere Ebene.“
Die LAUFMAUS stellt eine der wenigen Neuerungen beim Laufen überhaupt dar, obendrein mit einer nachhaltigen und medizinischen Wirkung, wie die aktuelle Studie erneut unter Beweis stellt. Dreh- und Angelpunkt ist, dass besonders beim Sport die aufrechte Körperhaltung Voraussetzung für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit ist. Der Körperschwerpunkt und die Stellung des Schulter-Arm-Komplexes haben für alle Bewegungsabläufe des menschlichen Körpers eine extrem wichtige Bedeutung. Wer sich für das Gerät entscheidet, benötigt um die sechs Übungseinheiten, bis sich der Körper an die neue Bewegung angepasst hat.
Inzwischen ist die Erfindung auch international patentiert. Und wer weiß? Vielleicht gibt es bei dem Lauftempo bald wieder einen Auftritt in der Höhle der Löwen? Zur Erfolgsstory würde es passen.
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