Fraglos zählt die sich in unzähligen Windungen durch die Weinberge schlängelnde Mosel zu den romantischsten Flüssen Deutschlands. Vor allem im frühen Herbst, wenn die Sonne die Landschaft golden mit ihrem samtigen Licht einfärbt, wird man vor lauter Schauen und Staunen fast trunken - vor so viel Schönheit, manchmal aber auch vom gar köstlichen Rebensaft.
Egal, von welcher Seite man sich dem malerischem Moselstädtchen Traben-Trarbach (sein mittleres “r” wird meist verschluckt) nähert, die Fahrt ist immer steil und kurvig, doch der Blick hinunter zur Mosel lohnt all die Mühen. Bewacht wird das Städtchen von der Ruine Grevenburg, von der man bei Sonnenuntergang einen atemberaubenden Blick auf das mittlere Moseltal genießt. Entlang des Ufers säumen, wie an einer Perlenschnur aufgereiht, prächtige Jugendstil-Villen und altehrwürdige Fachwerkhäuser hier den sanften Lauf der Mosel. Um 1900 galt Traben-Trarbach nach Bordeaux als eines der florierendsten Zentren des Weinhandels weltweit! Davon zeugen noch heute die zahlreichen tief unter der Stadt sich verzweigenden Weinkeller. Vermutlich wurden sie schon zu Römerzeiten genutzt. Bekanntlich war Rom ja gerne dort, wo man gut und genussreich leben konnte.
Unser Ziel war das, als Jugendstil-Juwel geltende Hotel Bellevue, direkt am Flussufer gelegen. Erbaut 1903 vom Berliner Architekten Bruno Möhring. Er errichtete, neben zahlreichen Villen, ebenfalls ganz im eleganten und ornamentreichen Jugendstil, das Brückentor auf der Trarbacher Seite des Flusses.
Für Reisende, die eine Kombination aus historischem Flair und modernem Komfort suchen, ist dieses Hotel-Schmuckstück die perfekte Adresse für jene, die nicht das Alltägliche, sondern das Außergewöhnliche suchen. Kopfsteinpflaster und schmale Gässchen führen uns gemächlich Richtung Hotel, erkennbar durch den spitz zulaufenden Erker und Reben umrankte Arkaden. Und wer den Erker genau - und aus einiger Entfernung - betrachtet, erkennt unschwer, dass “sein Turm in Form einer Sektflasche gestaltet wurde inklusive Korken und Drahtverschluss. Die Balkone links und rechts stellen die passenden Sektkelche dar”.
Wenige Treppenstufen führen hinauf zum Haupteingang, man öffnet die schwere Eisentür und - verharrt sprachlos, als wäre man in eine Zeitmaschine gefallen und im Fin de Siècle gelandet! Schönster Wiener Jugendstil1, so weit das Auge reicht - die nach oben schwingende Treppe, der prachtvolle Luster, die dunkle Vertäfelung mit alten Schaltsystemen, all die Farben sprühenden Buntglasfenster, die handgemalten Stofftapeten und verschnörkelt tickende Uhren! Es würde nicht verwundern, wenn die mondäne Adele Bloch gleich um die Ecke rauschte - natürlich mit Maler Klimt im Schlepptau! Doch weder sie noch er kommen uns entgegen, sondern der jungenhaft charmante Nils Georg, seines Zeichens Manager all dieser Pracht, die er zusammen mit seiner quirligen Frau Laura perfekt dirigiert. Beide, das spürt man auf Anhieb, lieben nicht nur ihren Job, sondern vor allem dieses ihnen vom Besitzer Matthias Ganter2 anvertraute Kleinod. Und so verwundert es auch nicht, dass Nils, wie er von allen gerufen wird, ein wandelndes historisches Lexikon des Mosel-Jugendstils und natürlich der Hotelgeschichte ist. Während Gepäck und Auto längst ihre Unterkunft gefunden haben, lotst er uns durch das innere und äußere des Hauses bzw. der ineinander übergehenden Häuser. Er kennt in deren Innerstem all die zahllosen liebevollen Details, erklärt die Geheimnisse der hohen Holzdecken, der kunstvollen Stuckarbeiten und all der wunderschönen Glasfenster. Er führt uns sachkundig durch zahllose Gänge und Treppen, bereichert unser geschichtliches Wissen durch Anekdoten und Namen wie Richthofen, Thyssen und Rühmann. 1903 galt das mondäne Hotel Clauss-Feist (so der ursprüngliche Name des Bellevue) als das wohl schönste Jugendstilhotel des ganzen Kaiserreiches, welches seinen Gästen neben elegantem Interieur sogar elektrisches Licht bot.
Das zur Gruppe der Romantik-Hotels zählende Bellevue bietet neben dem Haupthaus eine Vielzahl an Nebenhäusern. Insgesamt 75 Zimmer, Juniorsuiten, Suiten und Apartments sind heute auf verschiedene Gebäude verteilt. Jüngstes Kind ist das aus zehn Suiten bestehende Palais Kayser. Jedes Zimmer ist individuell gestaltet, viele mit einem herrlichen Blick auf die Mosel. Die Möbel und das Interieur spiegeln den Jugendstil wider, während moderne Annehmlichkeiten wie WLAN, Flachbildfernseher und luxuriöse Bäder den Gästen höchsten Komfort bieten. Die Suiten des Hauses sind besonders luxuriös und teilweise mit Balkon ausgestattet, sodass man die Aussicht auf den Fluss in vollen Zügen genießen kann.
Der neu geschaffene Wellnessbereich mit dem Bellevue Spa bietet eine Oase der Entspannung mit Sauna, Dampfbad und einem reichhaltigen Angebot an Massagen und Kosmetikbehandlungen. Ein besonderes Erlebnis ist das Schwimmbad, von dessen Wänden Klimts Werke grüßen. Verantwortlich für all die zahlreichen Wellness- und Wohlfühleinrichtungen ist Spa-Managerin Heike Albrecht, deren walkenden Händen auch nicht die kleinste Faszie entgeht!
Im hoteleigenen Restaurant Clauss-Feist serviert Küchenchef Benjamin Hacker feinste Küche mit Produkten aus der Region, gepaart mit edelsten Weinen von den Hängen der Mosel. Für eine mehr als entspannende Atmosphäre sorgt später am Abend die Belle Epoque Bar, in der man bei einem Cocktail oder einem Glas Moselsekt den Tag gemütlich ausklingen lassen kann. Wenn man dann von all der Schönheit müde in sein kuscheliges Bettchen fällt, dann passt dieses Ende zu einem perfekten Tag.
Ebenfalls zu Matthias Ganters Sammlung zählt das nur wenige Meter weiter flussabwärts gelegene 5* Hotel Moselschlösschen. Das aus mehreren historischen Gebäuden bestehende, ehemalige Weingut, zählt nicht nur rund um die Mosel zu den schönsten Wellness-Hotels. Es verfügt über eine große Auswahl an individuell eingerichteten Zimmern und Suiten, die durch ihre großzügige Gestaltung und komfortable Ausstattung überzeugen. Gäste, die vor allem Wert auf einen großzügigen Spa-und Wellness-Bereich legen, sind hier perfekt untergebracht. Denn der Moselschlösschen Spa ist ein entspannender Rückzugsort der Ruhe für all jene Gäste, die sich hier mit verschiedenen Beauty- und Wellness-Anwendungen inkl.Yoga sowie auch Massagen und ästhetischen Behandlungen verwöhnen lassen möchten.
Spezielle Arrangements für romantische Aufenthalte, wie Candle-Light-Dinner oder Wellness-Pakete für Paare sowie regelmäßig stattfindende kulturelle Veranstaltungen und Weinseminare bieten den Gästen Einblicke in die Weinbautradition der Moselregion.
Die Recherchereise für diesen Beitrag wurde unterstützt vom Romantikhotel Bellevue, der Tourismus-Agentur Weber Ben Ammar, sowie von Opel Automobile, die uns für diese Reise den neuen Astra Hybrid zur Verfügung stellte.
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