Säuferkind

St. Pauli, 70er Jahre: Cornelia Hoppe wächst in bitterer Armut mit alkoholkranken Eltern auf. Ihr Spielplatz sind triste Trinkerkneipen mit zwielichtigen Gestalten. Einerseits schämt sich Cornelia schon als kleines Kind für ihre Eltern, andererseits sorgt und kümmert sie sich um sie – so wie es typisch für Co-Abhängige ist. In der Ehe mit einem erfolgreichen Banker scheint sie dann schließlich das Glück gefunden zu haben. Allerdings merkt Cornelia Hoppe irgendwann, dass auch ihr Mann trinkt und der Teufelskreis von vorne beginnt: Sie leidet still, schämt sich, kümmert sich, hält trotz allem zu ihm. Irgendwann erkennt sie, dass auch ihre Kinder drohen, co-abhängig zu werden. Trotz ihrer auch wirtschaftlichen Abhängigkeit schafft sie es schließlich, ihren Mann zu verlassen – und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

In ihrem Buch „Säuferkind“ schildert die Autorin auf eindrückliche Weise, welch dramatische Erlebnisse und Emotionen co-abhängige Menschen durchleben und warum es so schwer ist, sich aus der Co-Abhängigkeit zu befreien oder „einfach zu gehen“, wie Außenstehende dies schnell fordern. Scham und mangelndes Selbstwertgefühl sind dabei enorme Hürden. Was Cornelia Hoppe dabei geholfen hat, diese zu überwinden, sich zu öffnen, Hilfe zu suchen und am Ende wirklich eine Schlusslinie zu ziehen, erzählt sie in diesem bewegenden Memoir. Sie möchte Betroffenen zeigen, dass diese nicht alleine sind und ihnen Mut machen, ihr Glück und ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen.

Cornelia Hoppe, geboren 1968, wuchs in Hamburg-St. Pauli in einer Alkoholikerfamilie auf. Sie ist zweifache Mutter und lebt heute ein freies, selbstbestimmtes Leben. Cornelia Hoppe kann ihre Geschichte nur unter geschlossenem Pseudonym erzählen, um die Identität ihrer Kinder zu schützen - ein weiteres Indiz der fatalen Belastungen von Co-Abhängigkeit für Betroffene.

Wigbert Löer, Co-Autor, geboren 1972, arbeitet als Journalist für den STERN und die ARD und ist Autor zahlreicher Sachbücher.

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