Autor: Nicola Jörg
Verlag: emons
Seiten: 300
ISBN-10: 3740822139
ISBN-13: 9783740822132
Preis: EUR 16.00
Wer wie ich Jahrgang 50 und auf dem Land aufgewachsen ist, wird sich noch an vieles erinnern, was Nicola Förg sehr plastisch beschreibt. „Halt den Mund, das geht uns nichts an“, war eine der Standardfloskeln im ländlichen Bereich. Kein Wunder, dass vor allem die Weiblichkeit dem “Stadtluft macht frei” nur zu gern folgte - stimmte es doch - zumindest teilweise. Am Dorf gab es viel, was man besser nicht wusste, uneheliche Kinder zählten dazu. Verschwanden diese samt ihren Müttern - ja, war halt so! Man fragte nicht nach und falls der Pfarrer was wusste, so verschanzte sich die ach so christliche Geistlichkeit flugs hinterm Beichtgeheimnis! Schon blöd, wenn dann nach Jahrzehnten plötzlich so ein verschwundenes Individuum fast unversehrt als Moorleiche wieder auftaucht! Weinzierl rauft sich die Haare, Evi ätzt und - das Land schweigt. Hätte schon gereicht, die Kitze, Biber etc. hät‘s eigentlich gar nicht mehr gebraucht. Sie verwirren mehr, als Sie aufklären - aber Nicola Förg muss sich immer einem Unweltthema widmen - sonst wäre es ja kein Krimi von ihr! (SvL)
Eine Gruppe von Kitzretterinnen entdeckt per Drohne auf einer Wiese einen Toten, erstochen mit einem Saufänger. Es ist der Mair – Altbauer, Choleriker und Querulant. Die Liste seiner Feinde ist lang, stellen Kommissar Gerhard Weinzirl und seine Kollegin Evi Straßgütl schnell fest. Als sie bei den Ermittlungen ein altes Tagebuch finden, treten die beiden eine Lawine los, die selbst den sonst so stoischen Weinzirl völlig aus der Fassung zu bringen droht.
Mit »Moorlichter« setzt Bestsellerautorin Nicola Förg ihre erfolgreiche Krimireihe um den oberbayerischen Kult-Kommissar Gerhard Weinzirl fort. Der rätselhafte Mord an einem alten Bauern, der weitaus mehr Feinde als Freunde hatte, führt den bodenständigen Ermittler und seine besonnene Kollegin Evi Straßgütl in idyllische Dörfer und Weiler mit sehr verschlossenen Bewohnern. Dort stossen sie auf ein Netz aus Lügen und Halbwahrheiten und ein altes Tagebuch, das die tragische Geschichte einer jungen Frau aus den 1960er Jahren erzählt. Mit der ihm eigenen Beharrlichkeit beginnt der ewig grantelnde Kommissar mit den Ermittlungen und gräbt sich immer tiefer in die Spuren eines Verbrechens, das zwar lange zurückliegt, aber noch bis in die Gegenwart nachhallt. Eindrucksvoll und emotional berührend verknüpft Nicola Förg diese mitreißende Schilderung eines konkreten Frauenschicksals mit Einblicken in die aktuellen Herausforderungen der Voralpen-Region im Spannungsfeld von Landwirtschaft, (Über-)Tourismus und Naturschutz. Dabei fängt das Buch die malerische Schönheit von Pfaffenwinkel und Ostallgäu ein, aber auch die realen Turbulenzen. Förgs einzigartiger Schreibstil, geprägt von liebevoller Detailtreue und lebendigen, authentischen Charakteren, sowie ihr unnachahmlicher, subtiler Humor, machen den Roman dabei zu einem ganz besonderen Lesevergnügen. Für alle Fans von guter Kriminalliteratur ist »Moorlichter« ein absolutes Lesehighlight im aktuellen Bücherherbst.
Nicola Förg hat 26 Kriminalromane verfasst, an vielen Krimi-Anthologien mitgewirkt und ist Autorin dreier Romane, die in Island, Irland und an der französischen Atlantikküste spielen. Ihre Bücher sind regelmäßig Gast auf der Spiegel-Bestsellerliste. Die gebürtige Oberallgäuerin, die in München Germanistik und Geografie studiert hat, lebt mit Familie und zahlreichen Tieren auf einem Hof in Prem am Lech und kennt sich mit Land- und Forstwirtschaft aus.