Kratom: Weder harmloses Pulver noch legales Nahrungsergänzungsmittel

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  Kratom (Mitragyna speciosa) - ©MysteryShot by Depositphotos

Kratom kann Rauschzustand auslösen

Kratom (Mitragyna speciosa, auch als Roter Sentolbaum bezeichnet) ist ein tropischer Baum aus Südostasien, dessen Blätter traditionell für ihre medizinischen Eigenschaften, u. a. als Rauschmittel oder Arzneidroge, verwendet werden. Der Kratombaum zählt zu den Pflanzen mit psychotropen Wirkstoffen. Erfahrene TCM-Mediziner wissen um die stimulierende Wirkung der Blätter (werden als Pulver oder Tee angewendet). Diese Tatsache hat jedoch nur Bestand, wenn Kratom-Pulver in sehr niedrigen Dosen konsumiert wird. Bei höheren Dosen kann es sowohl sedierende als auch schmerzlindernde Effekte haben kann. Die Nebenwirkungen reichen dabei von Schwindelgefühlen über Krampfanfälle bis hin zur Atemnot.

Wer auf den gängigen Verkaufsportalen im Internet den Begriff KRATOM eingibt, wird schnell fündig. Über 200 Angebote, meist in Pulverform, lassen sich leicht finden und ebenso schnell bestellen. Ganz legal? Na ja - der Begriff ist weiträumig interpretierbar. Zumindest auf einer der Anbieter-Webseiten wird vermerkt, dass das Produkt in der EU nicht zugelassen ist. Allerdings findet sich kein Hinweis darüber, dass die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA 2018 bereits wiederholt vor dem Nahrungsergänzungsmittel Kratom gewarnt hat. Denn das, beispielsweise in Thailand seit 2021 wieder legal erhältliche Kratom-Pulver birgt eine erhebliche Gefahr zum abhängig machenden Suchtpotenzial inklusive sehr gefährlicher Nebenwirkungen. Es gibt Debatten und Forschungen über die Sicherheit und Wirksamkeit von Kratom, und die regulatorischen Rahmenbedingungen variieren je nach Land. In zahlreichen Länder ist der Verkauf und die Verwendung von Kratom illegal oder streng reguliert.

Kratom - harmlos oder tödliche Droge?

Kratom enthält die psychoaktive Verbindung Mitragynin. International wurde bereits über mehrere Todesfälle im Zusammenhang mit Kratom berichtet. Wir haben hier einige der häufigsten Anwendungsbereiche und die damit verbundenen gesundheitlichen Aspekte aufgelistet:

Gesundheitliche Aspekte

1. Schmerzlinderung: Kratom wird oft zur Behandlung chronischer Schmerzen verwendet, da es alkaloide Verbindungen wie Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin enthält, die an Opioidrezeptoren binden und schmerzlindernde Effekte haben.
2. Stimmungsaufhellung und Angstlinderung: Einige Nutzer berichten von einer Verbesserung der Stimmung und einer Verringerung von Angstzuständen.
3. Steigerung der Energie und Konzentration: Bei niedrigen Dosen kann Kratom stimulierend wirken und zu einer erhöhten Wachsamkeit und Konzentration führen.
4. Hilfe bei Opioidabhängigkeit: Kratom wird von manchen Menschen verwendet, um Entzugssymptome von Opioiden zu lindern.

Gesundheitsrisiken

1. Suchtpotenzial: Ähnlich wie Opioide kann auch Kratom zu Abhängigkeit und Missbrauch führen.
2. Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, und in schweren Fällen Leber- und Nierenschäden.
3. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Kratom kann gefährliche Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten haben.
4. Regulierung und Qualität: Die Qualität und Reinheit von Kratom-Produkten kann variieren, was zusätzliche Risiken birgt.

Gängige Formen von Kratom-Nahrungsergänzungsmitteln

1. Kratom-Pulver: Gemahlene Kratom-Blätter, die direkt konsumiert oder in Getränke gemischt werden können.
2. Kratom-Kapseln und -Tabletten: Pulver in vorgefertigten Kapseln oder gepresst zu Tabletten für eine einfachere Einnahme.
3. Kratom-Extrakte: Hochkonzentrierte Formen von Kratom, die stärker als das Pulver sind und oft in kleinen Mengen eingenommen werden.
4. Kratom-Tees: Getrocknete Kratom-Blätter oder Pulver, die zu einem Tee aufgebrüht werden.

Fazit

Kratom kann bei bestimmten gesundheitlichen Problemen wie chronischen Schmerzen und Angstzuständen helfen, birgt aber auch erhebliche Risiken, insbesondere in Bezug auf Sucht und mögliche Nebenwirkungen. Es ist wichtig, Kratom mit Vorsicht zu verwenden und sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein. Eine ärztliche Beratung vor der Einnahme ist zwingend, vornehmlich wenn bereits bestehende Gesundheitsprobleme oder andere Medikamenteneinnahmen vorliegen.

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