Ansätze das Leben positiv zu verändern
Jetzt, gleich, schnell - diese Begriffe prägen den Alltag von vielen von uns. So verwundert es kaum, dass in einer Welt, die immer schneller wird unser Wohlbefinden mitunter auf der Strecke bleibt. Daher sind wir ständig bemüht, neue innovative Wege zu entdecken, um Körper und Geist in Einklang zu bringen. Terrapy und Snackification sind zwar zwei
neue Begriffe, führen aber eigentlich zurück zu den Wurzeln eines gesunden Lebens: Mehr die Natur wahrnehmen plus weniger reichlich, aber dafür öfter essen. Beides zusammen hat enormes Potenzial, unsere Gesundheit in einem schnelllebigen Leben nachhaltig zu verbessern. Klingt ungewöhnlich? Mag sein, aber einen Versuch ist es wert.
Terrapy oder die heilsame Kraft der Natur
Der Begriff “Terrapy” setzt sich aus den Worten “Terra” (Erde) und “Therapie” zusammen und beschreibt im Wesentlichen die heilende Wirkung der Natur auf den Menschen. Wir müssen wieder lernen bewusst Zeit in natürlichen Umgebungen zu verbringen – sei es im Wald, am See, im Garten oder sogar auf einem Balkon mit Pflanzen – um all die physischen und psychischen Vorteile zu nutzen, die uns die Natur bietet.
Studien und Erkenntnisse zu Terrapy:
Dass sich hinter dem Begriff keine schräge Lehre von selbst ernannten Naturaposteln verbrigt, zeigen zahlreiche, auch wissenschaftlich gut belegte, Studien über die positiven Auswirkungen von Naturkontakt:
- Stressreduktion: Eine Studie der University of Michigan aus dem Jahr 2019 besagt, dass bereits 20 bis 30 Minuten Aufenthalt in der Natur den Cortisolspiegel (Stresshormon) signifikant senken kann.
- Verbesserung der Stimmung: Forschungsergebnisse aus Japan, wo “Waldbaden” (Shinrin-Yoku) eine anerkannte Therapieform ist, belegen, dass der Aufenthalt im Wald die Stimmung hebt, Angstzustände reduziert und das allgemeine Wohlbefinden steigert. Dies wird oft auf die Freisetzung von Phytonziden (flüchtige organische Verbindungen, die von Pflanzen abgegeben werden) zurückgeführt, die das Immunsystem stärken und entspannend wirken.
- Stärkung des Immunsystems: Einige Studien deuten darauf hin, dass der Kontakt mit natürlichen Umgebungen die Aktivität der natürlichen Killerzellen (eine Art von Immunzellen) erhöhen kann, die für die Abwehr von Viren und Tumorzellen wichtig sind.
- Förderung der Kreativität und Konzentration: Naturaufenthalte können die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern und die Konzentrationsfähigkeit steigern, indem sie dem Gehirn eine Pause von der Überstimulation des urbanen Lebens ermöglichen.
Terrapy im Alltag – Einfache Tipps zur Umsetzung:
- Regelmäßige Naturspaziergänge: Feste Zeiten für Spaziergänge in Parks, Wäldern, entlang von Flüssen, rund um Seen oder durch Wiesen einplanen. Schon 15-30 Minuten täglich können einen Unterschied machen.
- Gartenarbeit: Wer einen Garten oder Balkon sein eigen nennt, sollte sich intensiv der Pflanzenpflege widmen. Der direkte Kontakt mit Pflanzen erdet und beruhigt.
- Natur in die Wohnung holen: Zimmerpflanzen aufstellen, um sich eine kleine grüne Oase in den vier Wänden zu schaffen. Es gibt viele pflegeleichte und immergrüne Sorten im Gartenhandel.
- Achtsamkeit in der Natur: Sich bewusst Zeit nehmen, die Natur wieder mit allen Sinnen wahrzunehmen: Hören Sie das Zwitschern der Vögel, riechen Sie den Duft von Erde, Blumen und Wald, fühlen Sie die Sonne und durchaus auch den Regen auf Ihrer Haut.
- Digitale Detox in der Natur: Smartphone bewusst zu Hause lassen oder es auf stumm schalteln, wenn Sie in die Natur gehen. Nur so lassen sich Ablenkungen minimieren und man kann sich voll auf das Naturfeeling einlassen.
Snackification - kleine Portionen mit großer Wirkung
„Snackification“ ist ein ursprünglich aus dem Ernährungsbereich entstandener Trend, der sich zunehmend auf andere Lebensbereiche ausweitet. Im Wesentlichen geht es darum, größere Einheiten – wie Mahlzeiten, Arbeitsblöcke oder Sporteinheiten – in kleinere, leichter zu bewältigende Portionen aufzuspalten, um einerseits die Aufnahme zu erleichtern und andererseits die Effektivität zu steigern.
Snackification in der Ernährung:
- Drei große Mahlzeiten durch mehrere kleine ersetzen: Kleine, nährstoffreiche Snacks über den Tag verteilt helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, Heißhungerattacken vorzubeugen und die Verdauung zu entlasten.
- Gesunde Snack-Optionen: Obst, Gemüse, Nüsse, Samen, Joghurt oder Vollkornprodukte statt zuckerhaltiger oder stark verarbeiteter Snacks.
Studien und Erkenntnisse zur Snackification (Ernährung):
- Blutzuckerregulation: Mehrere Studien legen nahe, dass die Verteilung der Kalorienzufuhr auf kleinere, häufigere Mahlzeiten zu einer stabileren Blutzuckerantwort führen kann, was besonders für Diabetiker und zur Vorbeugung von Typ-2-Diabetes von Vorteil sein kann.
- Sättigungsgefühl: Für manche Menschen kann das häufigere Essen kleinerer Portionen das Sättigungsgefühl besser aufrechterhalten und so die Gesamtkalorienaufnahme reduzieren.
Snackification und ihre Anwendungen für das Wohlbefinden:
Das Konzept der Snackification lässt sich hervorragend auf andere Bereiche des Lebens übertragen:
- Bewegungssnacks: Statt sich nur einmal in der Woche total im Fitnessstudio auszupowern, kann man
kurze Bewegungspausen in den Alltag einbauen:
- Treppensteigen statt Aufzug
- Kurze Dehnübungen am Schreibtisch
- Ein 10-minütiger Spaziergang in der Mittagspause
- 3-5 Minuten Seilspringen, Jumping Jacks oder einfach nur leichte Gymnastikübungen.
- Studien: Längst hat man auch in Beobachtungsstudien festgestellt, dass mehrere kurze Bewegungseinheiten über den Tag verteilt genauso effektiv sein können wie eine längere Einheit. Sie verbessern nicht nur die Herz-Kreislauf-Gesundheit, sondern senken auch das Risiko für chronische Krankheiten.
- Mental Health Snacks (Mentale Pausen):
- Kurze Achtsamkeitsübungen von 2-5 Minuten
- Tiefe Atemübungen für 1 Minute
- Eine kurze Meditation
- Ein paar Minuten Stille, um Gedanken zu sortieren.
- Vorteile: Diese “Mikropausen” können helfen, Stress abzubauen, die Konzentration zu verbessern und einem Burnout vorzubeugen.
- Lern- oder Arbeitssnacks:
- Komplexe Aufgaben in kleinere, überschaubare Schritte aufteilen (z.B. die Pomodoro-Technik mit 25 Minuten Arbeit, 5 Minuten Pause).
- Kurze Lerneinheiten von 20-30 Minuten statt langer, ermüdender Blöcke.
- Vorteile: Erhöhte Produktivität, bessere Aufnahmefähigkeit und weniger Ermüdung.
Synergien: Das Zusammenspiel von Terrapy & Snackification
Die wahre Kraft beider Konzepte entfaltet sich in ihrer Kombination – als Terrapy-Snacks: kurze, achtsame Naturmomente im Alltag, die Körper und Geist regenerieren. Schon 10 bis 20 Minuten reichen aus, um neue Energie zu tanken und das mentale Wohlbefinden zu stärken.
Beispiele für Terrapy-Snacks im Alltag:
- Einen kurzen Spaziergang im Grünen einplanen – idealerweise morgens, in der Mittagspause oder zum Ausklang des Tages.
- Auf einer Parkbank sitzen und bewusst die Umgebung auf sich wirken lassen.
- Tiefe Atemzüge unter einem Baum nehmen – die frische Luft und den Duft der Natur wahrnehmen.
- Den Blick aus dem Fenster auf Bäume, Himmel oder Wiesen richten – und bewusst für einige Momente verweilen.
- Eine Dehnübung oder ein paar Yoga-Posen im Garten oder auf dem Balkon machen.
- Kurze Joggingrunde im Park – nicht als Workout, sondern als Naturmoment mit Bewegung.
- Telefonate im Gehen führen – möglichst in einer naturnahen Umgebung.
Essenz eines Terrapy-Snacks:
- Anhalten.
- Wahrnehmen.
- Atmen.
Ein paar Minuten Achtsamkeit genügen: Augen schließen, den Geräuschen der Natur lauschen, bewusst tief ein- und ausatmen – und mit neuer Klarheit und Ruhe weitermachen.
Ausblick oder die Investition auf das persönliche Wohlbefinden
Weder Terrapy und Snackification sind komplizierte Philosophien, sondern praktische und wirkungsvolle Ansätze, die jeder in seinen Alltag integrieren kann. Sie bedürfen keiner großen Zeitinvestitionen oder teurer Ausrüstung, sondern verlangen lediglich ein bewusstes Umdenken und die Bereitschaft, kleine, positive Veränderungen auch tatsächlich vorzunehmen.
Wenn es gelingt, die heilende Kraft der Natur in kleinen Dosen zu nutzen und sein Leben in handliche “Häppchen” zu unterteilen, stärkt nicht nur sein körperliches, sondern auch sein geistiges Wohlbefinden nachhaltig. Der Weg in ein gesünderes, erfüllteres Leben ist damit vorbereitet. Aber: Man muss es nicht nur wollen, sondern auch tun - probieren Sie es aus – Ihr Körper und Geist werden es Ihnen danken!
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