Burnout, Depression und Angst - psychische Erkrankungen haben sich in unserer zunehmenden Leistungsgesellschaft zu einer großen gesundheitlichen Belastung entwickelt. Allein in Deutschland sind es laut WHO ca. 20 Millionen Menschen, deren Seelenleben irgendwann in ihrem Leben aus dem Tritt gerät. Vor allem der Stress am Arbeitsplatz und die zunehmende Aufhebung der Trennung zwischen Arbeit und Freizeit durch flexible Arbeitszeiten und ständige Erreichbarkeit durch Diensthandys tragen Schuld an der stetig wachsenden Zahl psychischer Beschwerden.
Praktisch alle psychischen Störungen, aber auch viele somatische Erkrankungen werden von Ängsten begleitet. Oft treten dabei die Angstgefühle stark in den Vordergrund und beeinträchtigen die Betroffenen in ihrem Alltag so erheblich, dass im subjektiven Empfinden gerade die Angst als Symptom am meisten beklagt wird.
Kann diese Angst rasch gebessert und z. B. auch die vegetative Begleitsymptomatik beherrscht werden, entlastet dies die Betroffenen und führt dazu, dass die körpereigenen Regulationsmechanismen wieder greifen.
Die Linderung von innerer Unruhe, Angespanntsein, Schlafstörungen und dringender depressiver Gedanken, aber auch der körperlichen Symptome der Angst wie Herzrasen, Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Probleme,
Schwächegefühl wird als befreiend empfunden und führt zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität.
Angststörungen, Unruhe oder Depressionen können inzwischen gut behandelt werden. Auch wenn bis heute noch immer nicht alle Abläufe im Gehirn vollständig geklärt sind, ist eines heute sicher: Ein Ungleichgewicht der Botenstoffe des Gehirns, die den Informationsfluss von einer Gehirnzelle zur anderen sicher stellen, sorgt für die gestörte Reiz- und Emotionsverarbeitung. Chemische Arzneimittel greifen in die Regel-Systeme dieser Botenstoffe ein. Je nachdem, um welche Botenstoffe (z. B. Serotonin) es sich jeweils handelt, sind Wirkungen und Nebenwirkungen der Präparate unterschiedlich. Die älteren Mittel beeinflussen mehrere Botenstoffsysteme. Dadurch wirken sie gut, sind aber schlechter verträglich. Neuere Mittel wirken sich meist nur auf einzelne Regelkreise aus und sind besser verträglich. Viele meiner Patienten haben aber Angst vor der Einnahme von entsprechenden Medikamenten, vor allem, weil sie Nebenwirkungen oder – was meist nicht zutrifft – Abhängigkeit befürchten.
So stehen beispielsweise eine Reihe pflanzlicher Arzneimittel (Lasea) zur Verfügung, die eine vergleichbare Wirksamkeit wie viele chemische Arzneimittel bei psychischen Störungen aufweisen, aber deutlich weniger Nebenwirken verursachen und keine Abhängigkeit erzeugen. Dies gilt besonders für Patienten mit leichten bis mittelgradigen Beschwerden.