Vier große Hauptthemen Chirurgie von Hauttumoren, Craniofaciale Chirurgie, Rekonstruktion der Lippen und Kiefergelenkchirurgie bildeten die Schwerpunkte der MKG-Spezialisten, deren innovatives Können Betroffenen eine neue Zukunft eröffnet. Wurden die Menschen mit Entstellungen im Gesichtsbereich früher oft ausgegrenzt, so bietet heute modernste 3-D-Chirurgie ihnen beste Perspektiven für ein normales Leben. Auch der immer beliebter werdenden Implantologie und ihren zahlreichen Neuerungen trug man in Form eines zahnärztlich-chirurgisches Repetitoriums Rechnung.
Ursache dafür ist in aller Regel ein fortschreitender Schwund des Kiefergelenks, der den nicht mehr funktionierenden Zusammenbiss von Ober- und Unterkiefer zur Folge hat. Die Folgen sind, vor allem für betroffene Frauen, nicht nur ein entstellendes Profil, sondern viel mehr noch die erheblichen Schwierigkeiten, die sich dadurch beim Essen ergeben. Vielfach bringen traditionelle Kiefer-Umstellungsoperationen nicht die erhofften Erfolge. Doch mit Hilfe heute möglicher virtueller Planung, individuell herstellbaren Kiefergelenksprothesen in CAD-/CAM-Technik und einer erfolgreichen Rückpositionierung des Oberkiefers kann Betroffenen in mehreren aufwendigen Operationen geholfen werden.
Bösartige Lippentumore, medizinisch als Plattenepithelkarzinome bezeichnet, entstehen hauptursächlich durch UV-Strahlung, aber auch Rauchen begünstigt diesen, in die ableitenden Lymphbahnen streuenden Krebs, der nicht nur die Funktion der betroffenen Lippe zerstört, sondern dem Patienten auch mit fortschreitender Erkrankung das Essen und Sprechen unmöglich macht. Durch die komplexe Kombination von verschiedenen Gewebeverschiebungen aus dem Oberlippen- und Kinnbereich sowie der übrigen Mundschleimhaut gelingt es den Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen heute die Lippenregion wieder vollständig zu rekonstruieren
Bereits von Geburt an leiden die betroffenen Säuglinge an einer vorzeitigen Verknöcherung der Schädelnähte. Wachstumsstörungen sowie ein „dreieckig“ erscheinender Kopf und vorspringender Stirnpartie sind äußere Anzeichen, der mögliche Druckanstieg im Kopfinneren kommt „ungesehen“ hinzu, bedingt aber eine möglichst umgehende Operation. Sie wird als Fronto-Orbitales Advancement (FOA) durchgeführt. Dabei werden Teile des Schädelknochens entnommen, während der OP neu ausgeformt, wieder eingegliedert und fixiert. Dadurch gelingt es das Volumen im Kopfinnern zu vergrößern, so dass der Hirndruck sich wieder normalisieren kann und damit das krankhafte Schädelwachstum unterbrochen werden kann.
Einerseits ein Segen, andererseits Auslöser neuer Erkrankungen. Wer an Osteoporose leidet, aber auch Patienten mit metastasierenden Tumoren bekommen Bisphosphonate verabreicht, um Knochenabbau und das Fortschreiten der Metastasen in den Knochen zu stoppen oder mindestens zu verzögern. Doch Bisposphonate bringen nicht nur Segen, sondern auch Probleme im Mundbereich. Der mit Antiresorptiva behandelte Knochen kann sich gegen eindringende Keime nämlich nicht mehr wehren, wird infiziert und stirbt in Folge dessen ab. Kieferbruch oder sogar -verlust und eine insgesamt schwierige Behandlung sind die unschönen Folgen der hochgelobten Bisphosphonate. Wie man diesen gefürchteten Kiefernekrosen erfolgreich begegnen kann, diskutierten die zahlreichen Kongressteilnehmer auch anhand einer vorgestellten 65jährigen Patientin. Bei ihr ist der Spagat zwischen Segen der medikamentösen antiresorptiven Therapie und den dadurch ent-stehenden Problemen für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie erfolgreich gelungen.
Auch wenn sich Titan-und Keramik-Zahnimplantate bereits seit Jahren bewähren, so weisen sie doch Schwachstellen durch Bruchgefährdung (Keramik) und Material-Unverträglichkeiten (Titan) auf. Die Wissenschaft versucht nun die Vorteile beider Materialien für die Patienten zu nutzen. Das Ergebnis ist ein keramikummanteltes Zahnimplantat welches die biomechanischen und biokompatiblen Vorzüge vereint.
Mund Kiefer Gesichtschirurgie MKG