Torf ist eine organische, braune, faserige, mineralienhaltige Substanz, die hauptsächlich aus teilweise zersetzten Pflanzenresten in Mooren entsteht. Zu den Bestandteilen gehören Moose, Gräser und Seggen, die unter Sauerstoffabschluss im nassen und säurehaltigen Moor nur sehr langsam verrotten. Aber diese Bestandteile speichern nicht nur Wärme, sondern enthalten auch bioaktive Substanzen, die dem Moor seine einzigartigen heilenden Eigenschaften verleihen. Der Prozess kann sich über Tausende von Jahren hinziehen, was den Torf zu einer sehr wertvollen Ressource macht.
Moor ist ein natürliches Biotop, das aus Wasser und Torf besteht. Es gibt verschiedene Arten von Mooren, wie Niedermoore und Hochmoore, die sich durch ihren Wasserhaushalt und die Vegetation unterscheiden.
Das heilende Potenzial von Moor wird in der sogenannten Balneotherapie verwendet, einer Behandlungsmethode, die Wasser- und Mooranwendungen umfasst. Durch die Anwendung von Moorbädern oder Moorpackungen wird die Kraft des Moores genutzt, um tief ins Gewebe einzudringen und Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu hemmen und den Körper zu regenerieren. Schon seit altersher werden verschiedenen Heilverfahren genutzt, um körperliche und geistige Gesundheit zu fördern. Denn die Urkraft des Moors geht über weit über dessen physische Heilkräfte hinaus. Moor hat eine tiefenentspannende Wirkung, kann den Geist beruhigen, Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Viele Menschen berichten von einem Gefühl der Erdung und Erneuerung nach Mooranwendungen, was auf die Verbindung mit den urtümlichen Kräften der Natur zurückzuführen ist.
Das wohl älteste bekannte Moorbad der Welt findet man in einem kleinen Dorf in Oberösterreich. Bereits 1050 wird dort urkundlich das Moorbad Neydharting erwähnt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in das Österreichische Moorforschungsinstitut Neydharting gegründet, wo das Moor wissenschaftlich hinsichtlich seiner Wirkung als Heilmoor untersucht wird.
Weitere Belege über die Heilkraft des Moores finden sich schriftlich erst wieder im 14. Jahrhundert. Zwischenzeitlich haben unzählige Heilbäder ihre Existenz den heilenden Inhaltsstoffen von Mooren zu verdanken.
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