Kein Baby hat allergische Rhinitis; sie tritt erst bei Kindern ab dem 3. Lebensjahr auf,meistens als Heuschnupfen und beeinträchtigtLebensqualität und Leistungsvermögen der Kinder. Bereits vom 7. Lebensjahr ankann man allergisch-induzierteBeschwerden derunteren Atemwege (Asthma bronchiale) bei einem Drittel der Patienten feststellen. Untersuchungen haben gezeigt, dass über einen Beobachtungszeitraumvon 3 Jahren rund 45%nicht-asthmatischerPollenallergikerAsthma-Beschwerden bekamen. Um zu verhindern, dass es soweit kommt, sollten sie möglichst frühzeitig behandelt werden.
Im Vordergrund einer Therapie steht eine Vermeidung der festgestellten Allergene und eine medikamentöse Behandlung mit nicht-sedierenden Antihistaminika und topischen Kortikosteroiden, wobei der kombinierte Einsatzbeider Medikamente zu einer zusätzlichen Wirkung führen soll.
Inevidenzbasierten Richtlinien wurde festgelegt, dass von Behandlungsversuchen mit Cromonen und topischen Antihistaminika auf der Nasenschleimhaut abgesehen werden soll, da sie weniger antiinflammatorisch wirksam sind und höhere Behandlungskosten verursachen als das empfohlene Mometason (Nasonex). Als Augentropfen ist ihr Einsatz jedoch weiter- hin angezeigt.
Da das Glukokortikoid Mometason eine sehr geringe Bioverfügbarkeit ( 0,08%) hat, so konnte in einer Studie keine signifikante Abnahme der Knochendichte bei asthmatischen Kindern nach einer 12 monatigen Therapie festgestellt werden; auch das Längenwachstum wurde nicht beeinträchtigt wie eine 1 jährige, plazebokontrollierte, randomisierte doppelblinde Mul-tizenterstudie mit 98 Patienten im Alter von 3-9 Jahren – und einer Gabe von 100µg Mome täglich – ergab. Die Behandlung war gutverträglich. Als unerwünschte Nebenwirkun-gentraten auf: selten Nasenbluten und Nasenbrennen so wie sehr selten Bindehautentzündungen.
Eine spezifische Hyposensibilisierungsbehandlung kann in Frage kommen für Kinder ab dem 6. Lebensjahr, die mindestens 2 Jahre lang unter den Beschwerden leiden und nur auf wenige Allergene reagieren. Für hartnäckige Fälle könnte in Zukunft die unspezifische Immuntherapie mitrekombinantem humanisiertem Anti-IgE Erfolg versprechen.
Referat von Professor Ulrich Wahn, Klinik für Pädiatrie m.S. Pneumologie und Immunologie, Charite, anlässlich eines Pressesymposions im März in Köln