Das Hauptsymptom einer Arthrose ist der Schmerz, der häufig als Anlauf- oder Belastungsschmerz auftritt. Beim Aufstehen und oftmals auch beim Treppenabsteigen schmerzt dann beispielsweise das Knie. Diese Schmerzen werden jedoch oft ignoriert, bis mit der Zeit es dann zu leichten Schmerzen bei Belastung kommt und im weiteren Verlauf stellt sich ein Gefühl der Unbeweglichkeit nach längeren Ruhepausen und morgens nach dem Aufstehen ein. Ausgelöst werden die Schmerzen durch eine Entzündung, die durch den Abnutzungsprozess des Knorpels im Gelenk entsteht.
Der Gelenkknorpel wird nicht über das Blut mit Nährstoffen versorgt, sondern über die Gelenkflüssigkeit. Damit diese Versorgung gut funktioniert, müssen die Nährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit durch Be- und Entlastung des Gelenks in den Knorpel transportiert werden. Entsteht dagegen in Folge von Bewegungsmangel oder Fehlbelastungen ein Versorgungsmangel, erhöht sich das Risiko für Schäden oder Verschleißerscheinungen wie Arthrose.
Im Endstadium, wenn der Knorpel vollständig verschlissen ist und die Knochen bei jeder Bewegung direkt aufeinander reiben, können die Schmerzen chronisch werdnen und sind häufig so stark, dass die betroffenen Gelenke nicht mehr bewegt werden können und versteifen. Da sich Knorpel nicht neu bilden kann, ist Arthrose nicht heilbar, aber man kann sie heute sehr gut therapieren. Primär steht die Linderung der Schmerzen im Vordergrund. Hierfür stehen neben den klassischen, cortisonfreien Schmerzmitteln, sog. NSAR wie z. B. Ibuprofen, Diclofenac zur Verfügung. Wegen ihrer Nebenwirkungen sind diese Medikamente immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Alternativ oder ergänzend können Enzymkombinationspräparate wie z. B. Wobenzym® plus oder auch Homöopathika eingesetzt werden. Alle mit dem Ziel, über die Entzündungshemmung und Abschwellung die Schmerzen zu lindern und die Ernährung des Knorpels zu verbessern. Je nach Stärke der Schmerzen ist anfangs auch eine Kombinationstherapie sinnvoll, die für die Patienten den großen Vorteil hat, dass die nebenwirkungsreichen Schmerzmittel nach wenigen Tagen abgesetzt werden können. Bei leichten Schmerzen helfen auch Kälte- oder Wärmebehandlungen sowie Physiotherapie.
Bei einem akuten schmerzhaften Schub können auch ein Cortisonpräparat ins Gelenk gespritzt werden. Bei genügend Knorpelmasse wird in gleicher Weise synthetische Hyaluronsäure injiziert.
Unsere Gelenke werden häufig durch Übergewicht und mangelnde Bewegung stark beansprucht. Wer sich regelmäßig bewegt und auf sein Gewicht achtet, kann den Gelenkverschleiß durchaus verzögern. Denn nur durch ausdauernde Bewegung wird der Knorpel mit wichtigen Nährstoffen versorgt, Abfallprodukte des Stoffwechselprozesses abgebaut und die Gelenke geschmeidig gehalten.
Empfehlenswert sind gelenkfreundliche Sportarten wie Radfahren, Schwimmen, Walken oder Wandern. Intensive Sportarten wie Tennis, Fußball oder intensives Lauftraining gelten als gelenkunfreundlich, da sie mit starken Stoßbelastungen und häufigen Richtungswechseln verbunden sind. Sie setzen den Gelenken auf Dauer eher zu und sind daher nicht zu empfehlen.
Schwimmen ist besonders gut geeignet, um die Gelenke zu aktivieren. Allerdings kann eine falsche Technik bzw. Haltung Knie- und Hüftgelenke sehr belasten. Wichtig: Nur wenn ausreichend lange – 2 bis 3 Sekunden – ins Wasser ausgeatmet wird, können die einzelnen Schwimmzüge sauber ausgeführt werden. Beim Brustschwimmen ist es entscheidend, dass der Kopf nicht permanent komplett über Wasser gehalten wird. Der Grund: Diese Haltung führt zu Verspannungen der Rücken- und Nackenmuskulatur. Deshalb: Während der Gleitphase den Kopf als Verlängerung der Wirbelsäule zwischen den Armen ins Wasser ausstrecken. Beim Kraulen werden speziell die Schultergelenke beansprucht. Um diese Gelenke nicht noch zusätzlich zu belasten, bei der Seitenatmung den Kopf nicht isoliert drehen, sondern den ganzen Körper leicht mitdrehen.
Beim Radfahren sind die richtige Einstellung des Fahrrads sowie die Körperhaltung entscheidend, um Gelenk- und Rückenschmerzen vorzubeugen. Ausschlaggebend sind die Parameter Sattelhöhe, Lenkerform- und höhe sowie Fußstellung. Für die Sattelhöhe gilt: Sie ist dann gelenkfreundlich, wenn die Hüfte beim Treten nicht nach rechts und links kippt und das Kniegelenk nicht überstreckt wird. So stellen Sie den Sattel richtig ein:Wenn das Pedal an der tiefsten Stelle steht, sollte das Knie leicht, aber nicht ganz gestreckt sein. Die passende Lenkerhöhe: Wenn sich Sattel und Lenker etwa auf gleicher Höhe befinden, ruht ein Großteils des Gewichts auf Armen und Händen, die Lendenwirbelsäule wird geschont. Griffe mit einer breiten Handauflage und Elementen, die wechselnde Griffpositionen ermöglichen, entlasten die Handgelenke und verhindern Schmerzen und Taubheitsgefühle. Zusätzlich sollte auf eine gelenkschonende Fußstellung geachtet werden: Wer zu o-beinig radelt, belastet durch die seitliche Drehbewegung die Knie. Besser ist eine Beinhaltung parallel zur Fahrtrichtung. Das Fußgewölbe wird stark beansprucht, wenn der Mittelfuß auf dem Pedal aufsetzt. Der Fußballen dagegen kann den Druck besser verteilen. Zudem werden beim Treten mit dem Ballen die Waden mit einbezogen und die Oberschenkel dadurch entlastet.
Beim Aquajogging trägt das Wasser den Großteil des Gewichts und der Widerstand des Wassers erhöht gleichzeitig die Effektivität der Übungen. Doch auch hier ist die richtige Technik entscheidend. Wichtig ist eine senkrechte Körperhaltung. Denn bei einer schwimmähnlichen Position werden die Knie unnötig strapaziert. Vor allem Anfänger sollten zunächst Bodenkontakt halten, um die richtigen Bewegungsabläufe zu erlernen. Die Füße bewegen sich wie an Land, die Arme schwingen entgegengesetzt mit. Fortgeschrittene, die im tiefen Wasser joggen, sollten unbedingt auf eine passende Auftriebshilfe (Schwimmgurt, Weste) achten. Ist der Auftrieb zu gering, wird das Joggen zur Qual. Bei zu starkem Auftrieb kann eine falsche Körperhaltung Beschwerden bereiten.
Zusätzlich zu ausreichend Bewegung kann eine gelenkgesunde Ernährung einen positiven Einfluss auf die Funktion der Gelenke haben. Um entzündlichen Prozessen entgegenzuwirken, sollte der Speiseplan wenig Fleisch, Wurst und Eier, aber viel Gemüse und Fisch beinhalten. Denn fettreiche, tierische Nahrungsmittel wie Fleisch und Wurst enthalten reichlich Arachidonsäure, eine Omega-6-Fettsäure, aus der im Körper entzündungsfördernde Stoffe gebildet werden. Pflanzliche Lebensmittel dagegen sind frei von Arachidonsäure. Fisch liefert außerdem wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die als Gegenspieler zu den Omega-6-Fettsäuren wirken. Die Wirksamkeit von Omega-3-Fettsäuren kann sich bereits im Anfangsstadium positiv auf den Verlauf degenerativer Gelenkprozesse auswirken. Fettreiche Fische wie Lachs, Makrele, Sardellen oder Hering enthalten besonders viel dieser ungesättigten Fettsäuren.
*Enzymkombinationspräparate wie z. B. Wobenzym® plus sind in der Sportmedizin lange bekannt, um Entzündungen wirksam zu reduzieren und dadurch die Schmerzen nachhaltig und schonend zu bessern. Eine Einnahme über 6-8 Wochen ist gerade bei immer wiederkehrenden Beschwerden möglich.