Der Betablocker Carvedilol (Dilatrend) senkt bei Patienten mit Herzinsuffizienz aller Schweregrade und bei linksventrikulärer Dysfunktion nach Herzinfarkt signifikant die Mortalität (Sterblichkeit). Dies ist das Ergebnis mehrerer plazebokontrollierter Doppelblindstudien, die in den vergangenen 5 Jahren veröffentlicht wurden. Um 1 Leben zu retten, müssen nur 15 Patienten mit Herzinsuffizienz (NYHA II-IV) 1 Jahr lang mit Carvedilol behandelt werden.
Im Jahr 1996 konnte das US Carvedilol Studienprogramm erstmals für einen Betablocker eine signifikante Reduktion der Mortalität bei Herzinsuffizienz-Patienten (NYHA II-III) zeigen - und zwar um 65%. Im Jahr 2000 wurde die COPERNICUS-Studie vorgestellt, an der nur Patienten mit schwerster Herzinsuffizienz (NYHA IV) teilnahmen. Unter Behandlung mit Carvedilol wurde die Gesamtmortalität signifikant um 35% gesenkt. In der 2001 veröffentlichten CAPRICORN-Studie, durchgeführt bei Postinfarktpatienten, ergab sich eine Reduktion der Mortalität um 23%.
Damit ist Carvedilol der einzige Betablocker, der bei allen Schweregraden der Herzinsuffizienz nachweislich die Mortalität senkt. Außerdem, so Dr. med. J. Armbrecht, Basel, liegt für keine andere betablockierende Substanz eine vergleichbare Menge an Daten vor. Darüber hinaus ist Carvedilol sehr gut verträglich und verbessert aufgrund seiner ??1-blockierenden Partialwirkung sogar die Insulinsensitivität, wie Prof. Dr. med. M. Wehling, Mannheim, betonte. Wichtig bei der Verordnung ist die anfänglich sehr niedrige Dosierung mit allmählicher Dosissteigerung, um Nebenwirkungen aufgrund eines zu raschen Blutdruckabfall zu vermeiden.