Unter diesem Sammelbegriff werden zwei ähnliche, aber doch in ihrem Verlauf unterschiedliche Krankheiten zusammengefasst.
Die Colitis ulcerosa ist eine meist in Schüben verlaufende chronisch entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Dickdarmes , deren Ursache und Entstehung immer noch unbekannt ist.
Sie beginnt im Mastdarm (Rektum) und breitet sich bei gut der Hälfte der Betroffenen zum Grimmdarm (Kolon) hin aus. In aller Regel liegt der erste Krankheitsauftritt zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr und beginnt mit Bauchschmerzen und Durchfällen , die mit Schleim- und Blutbeimengungen versetzt sind.
Die Krankheit (lat. Morbus) weist auf ihren Entdecker Crohn hin, der sie erstmals in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts ausführlich beschrieben hat. Im Gegensatz zur Colitis ulcerosa beginnt der Morbus Crohn (auch als granulomatöse Enteritis bezeichnet) meist im Endabschnitt des Dünndarms. Obwohl sehr ähnlich , handelt es sich doch um zwei verschiedene Krankheiten , auch wenn eine eindeutige Unterscheidung oft schwierig ist. Allerdings kann Morbus Crohn alle Bereiche des Verdauungstrakts befallen, während die Colitis ulcerosa stets nur auf den Dickdarm beschränkt bleibt.
Fast immer geht jedoch in beiden Fällen mit dem Beginn der Krankheit auch ein Gewichtsverlust einher. Während des Krankheitsverlaufes kommen dann meist noch Darm-Komplikationen und Entzündungen in anderen Organen hinzu.
Wer über einen längeren Zeitraum an einer Colitis ulcerosa leidet, trägt ein höheres Risiko an einem Dickdarmkrebs (kolorektales Karzinom) zu erkranken. Dies gilt allerdings vor allem für Patienten, die seit wenigstens 10-15 Jahren , mit regelmäßig auftretenden Schüben , erkrankt sind und nicht sachgerecht behandelt werden, oder aber die verordnete Therapie vernachlässigen. Ein erhöhtes Darmkrebsrisiko ist auch gegeben, wenn die Kolitis vor dem 20. Lebensjahr begonnen hat und große Abschnitte des Dickdarms befallen sind.
Morbus Crohn Patienten haben hingegen ein deutlich geringeres Krebsrisiko , denn bösartige Tumore im Dünndarm sind selten.
Die Diagnostik der Krankheiten, deren Verlauf nur schwer abzusehen ist, erfolgt durch eine Darmspiegelung (Koloskopie), Röntgen, Ultraschall sowie Blut- und Stuhluntersuchungen. Diese Untersuchungen werden von einem Gastroenterologen durchgeführt.
Die heute üblicherweise angewandte Therapie besteht aus einer individuell für den Patienten zusammengestellten Diät und einer –meist lebenslangen Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten , wie zum Beispiel Dipentum mit dem Wirkstoff Olsalazin.
Wichtig ist vor allem, dass diese Medikamente auch in den beschwerdefreien Zeiten regelmäßig eingenommen werden müssen, da zum Beispiel die Aminosalicylate das körpereigene Immunsystem zügeln und die Entzündungen in Schranken halten. Nur bei einer kontinuierlichen Einnahme kann – im Idealfall – der Ausbruch neuer Schübe weitgehend verhindert werden
Bei Komplikationen oder schweren Erkrankungsverläufen kann eine Operation notwendig werden. Es ist allerdings nicht bekannt, dass die Krankheiten die Lebenserwartung der Patienten verringert en
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