Infolge seiner weiten Verbreitung und häufiger Begleit- und Folgeerkrankungen ist der Diabetes mellitus in Deutschland mit Kosten von rund 10-15 % des gesamten Gesundheitsbudgets zur teuersten Krankheit avanciert. Der bei weitem größte Teil der Mittel muss für die Behandlung der Langzeitkomplikationen aufgewendet werden, während die eigentlichen Diabetestherapiekosten vergleichsweise niedrig sind. Die optimale medizinische Versorgung der betroffenen Menschen ab demZeitpunkt der Diagnoseerstellung muss daher zur Prävention der Spätfolgen höchste Priorität erhalten. Denn trotz eindrucksvoller Verbesserungen der Diabetesversorgung in den letzten Jahren gibt es nach wie vor eine Reihe struktureller Defizite und die knappen Ressourcen werden vielfach an der falschen Stelle eingesetzt.
In diesem Kontext könnte dem neuentwickelten Diabetes Mellitus Modell (DMM) der Firma Aventis eine große Bedeutung zukommen. Diesem computer-basierten Simulationsmodell liegen die Daten aller großen Langzeitbeobachtungs- und Therapiestudien der Diabetologie zugrunde, so dass auf der Grundlage des aktuellen Kenntnisstandes realitische Modellrechnungen zu vielen Fragen der praktischen Diabetologie sowie wertvolle Informationen zum effektiven Einsatz der verfügbaren Ressourcen möglich sind. Mit dem DMM können Langzeiteffekte verschiedener Diabetestherapien bei Typ 1 und Typ 2 Diabetes untersucht und Spätkomplikationen (wie z.B. Hypoglykämie, Nierenversagen, Amputation, Erblindung, Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod) quantitativ bestimmt und in virtuellen “Krankenakten” dokumentiert werden