Holländische Forscher an der Freien Universität Amsterdam fanden heraus, dass Personen, die mindestens sieben Tassen Kaffee pro Tag trinken, ihr Risiko einer Diabetes Erkrankung vom Typ 2 (sog. Altersdiabetes) um 50% senken. Ein geringerer täglicher Konsum zeigt auch eine geringere Schutzwirkung. Dabei scheint es egal zu sein, ob es ein nach der Filtermethode zubereiteter Kaffee, ein Cappuccino, Cafè-Latte oder Espresso ist.
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass heute weltweit über 150 Millionen Menschen unter Diabetes leiden. In 90-95% der Fälle ist es die Typ 2 Diabetes. Diese Erkrankung betrifft insbesondere Personen, die älter als 40 Jahre und dazu noch übergewichtig sind oder unter Fettleibigkeit leiden. Auch ein ausgeprägter Bewegungsmangel trägt zum Ausbruch bei. Ganz generell produziert der betroffene Personenkreis entweder zu wenig Insulin oder die Aufnahmefähigkeit der Zellen für das körpereigene Insulin ist gestört. Die erbliche Veranlagung spielt ebenfalls beim Auftreten dieser Krankheit eine Rolle.
Üblicherweise wird Diabetes mellitus durch einen strengen Ernährungsplan, eine Gewichtsreduzierung und dem Einsatz von Medikamenten kontrolliert. Kommt in Zukunft die freundliche Aufforderung zum ausgiebigen Kaffeegenuss hinzu?
Rob van Dam und sein Team untersuchten in ihrer Studie 17.111 Niederländer beiderlei Geschlechts, im Alter von 30-60 Jahren, und befragten sie u.a. zu ihren Kaffeetrinkgewohnheiten. Noch haben die Forscher keine Erklärung für die bemerkenswerte Fähigkeit des Kaffees, vor Diabetes zu schützen. Sie nehmen allerdings an, dass es bestimmte Substanzen im Produkt gibt, die dem Körper bei der Verstoffwechselung des Zuckers helfen. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse der Studie in der Ausgabe “The Lancet” vom 9. November 2002.
Im Gegensatz zur vorherrschenden Meinung führt der Genuss von koffeinhaltigen Getränken zu keinem bedenklichen Flüssigkeitsverlust beim Menschen. Dies konnte Lawrence E. Armstrong, Professor und führender Experte im Bereich der Bewegungslehre an der Universität von Connecticut, aufgrund einer Auswertung der wissenschaftlichen Literatur in bezug auf Freizeit- und Leistungssportler jüngst nachweisen.
Armstrong, der sich seit 1980 mit dem Flüssigkeitshaushalt des Menschen auseinandersetzt, kam zu dem Ergebnis, dass koffeinhaltige Getränke und damit auch die Tasse Kaffee in ihrer harntreibenden (diuretischen) Wirkung vergleichbar sind mit Wasser. Damit ist es unter wissenschaftlichen und physiologischen Aspekten nicht gerechtfertig, obigem Personenkreis bei Ausübung ihrer Aktivitäten vom Konsum von Kaffee abzuraten.
In der wissenschaftlichen Literatur wird koffeinhaltigen Getränken, ähnlich wie Wasser, eine leichte diuretische Wirkung nachgewiesen, die jedoch nicht zu einem Ungleichgewicht in der Elektrolyt-Bilanz eines sportlich aktiven Menschen führt und somit kein Risiko bei der Leistungsausübung für die Gesundheit darstellt. Bei Personen, die an den Genuss von koffeinhaltigen Getränken gewöhnt sind, scheint der harntreibende Effekt sogar noch geringer auszufallen.
Die Schlussfolgerung des Wissenschaftlers ist, dass sich Sportler keinerlei Sorgen in Bezug auf ihren Flüssigkeitshaushalt machen müssen, wenn sie in normalem Umfang Kaffee trinken (bis zu 4 Tassen täglich) und sich ausgewogen ernähren.
Professor Armstrong geht davon aus, dass für Menschen, die sich im Vergleich zu Sportlern bewegungsärmer verhalten und damit in der Regel einen geringeren Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen aufweisen, die bisherigen Annahmen zur harntreibenden Wirkung von Kaffee von noch geringerer Relevanz sein dürften.