Bei einem Herzinfarkt sterben Teile des Herzmuskels aufgrund einer Durchblutungsstörung ab, die in der Regel länger als 20 Minuten besteht. In den meisten Fällen ist dafür ein Blutgerinnsel verantwortlich, das an einer arteriosklerotisch veränderten Engstelle eines Herzkranzgefäßes auftritt.
Verursacher sind Ablagerungen in den Arterien, sogenannte Plaques. Wenn diese dazu führen, dass Arterien verstopfen oder einreißen, wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Folglich stirbt das betroffene Gewebe ab – und der Herzinfarkt tritt ein.
Eine aktuelle kanadische Studie* belegt: Hatte ein Elternteil bereits einen Herzinfarkt, verdoppelt sich das Risiko der Kinder. Wer aus einer Familie kommt, in der gehäuft Herzinfarkte oder Schlaganfälle auftreten, sollte besonders vorsorgen. Für ihn gilt es, weitere Risikofaktoren wie etwa Rauchen oder Übergewicht zu vermeiden.
Für viele Betroffene kommt ein Herzinfarkt aus heiterem Himmel – ohne vorherige Anzeichen. Bei anderen treten schon Tage bis Stunden vor dem Infarkt gesundheitliche Probleme auf. Dazu zählen: ein Engegefühl in der Brust, Schmerzen im Brustbein sowie Atembeschwerden.
Sobald der Verdacht eines Herzinfarkts besteht, muss sofort ein Notarzt gerufen werden. Wichtig ist es, am Telefon darauf hinzuweisen, dass möglicherweise ein Herzinfarkt vorliegt, sodass ein Rettungswagen mit Notarzt und Defibrillator geschickt wird.
So äußert sich ein Infarkt:
Auch wenn nicht alle Symptome gleichzeitig vorliegen, zögern Sie nicht, den Notarzt zur rufen. Ein Fehlalarm ist nicht schlimm, doch jede verlorene Minute im Falle eines Infarkts könnte den Betroffenen das Leben kosten.
Ausschlaggebend für einen Heilungserfolg und ein Nichtwiederauftreten eines Infarkts ist nach der intensivmedizinischen Behandlung im Krankenhaus und den Reha-Maßnahmen die strikte Umstellung des Lebensstils.
Durch eine konsequente Vermeidung beziehungsweise Beseitigung von Risikofaktoren lässt sich einem Herzinfarkt vorbeugen. Dazu gehört eine ausgewogene und gesunde Ernährung genauso wie viel Bewegung. Zudem sollten verschiedene Faktoren wie Bluthochdruck sowie Blutzucker- oder Blutfettwerte regelmäßig beobachtet werden.
Ein Herzinfarkt ist häufig vermeidbar. Die meisten Risikofaktoren lassen sich durch ein gesundheitsbewusstes Verhalten ausschalten.
Zu den Risikofaktoren zählen:
Immer noch ist der Irrglaube verbreitet, dass Männer herzinfarktgefährdeter sind als Frauen. Doch auch bei Frauen zählt der Herzinfarkt zu den häufigsten Todesursachen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes steigen die Zahlen der Todesfälle bei Frauen sogar an, während sie bei Männern rückläufig sind. Frauen überleben den Herzinfarkt seltener als Männer. Die Gründe hierfür sind unklar. Einige Untersuchungsverfahren wie das Elektrokardiogramm (EKG) bringen bei Frauen häufig keine aussagekräftigen Ergebnisse. Die Anzeichen für einen Herzinfarkt zeigen sich bei weiblichen Patienten weniger ausgeprägt, sodass keine entsprechende oder erst eine späte Behandlung eingeleitet wird. Auch bei den Symptomen gibt es geschlechterspezifische Unterschiede: Während Männer eher klassische Beschwerden im Brust- und Armbereich schildern, leiden Frauen häufig unter unspezifischen Beschwerden wie zum Beispiel Schmerzen im Oberbauch sowie Übelkeit und Erbrechen.
Teilnehmer eines Medical Check-Ups werden mit gezielten Untersuchungen der Herz-Kreislauf-Diagnostik auf Risikofaktoren für einen Herzinfarkt getestet. Auch die Blutwerte im Rahmen des großen Blutbilds geben Aufschluss. Abgeklärt werden ebenso die Lebensgewohnheiten und familiären Hintergründe, die auf Risikofaktoren schließen lassen. Stellt sich bei den Untersuchungen heraus, dass eine besondere Gefährdung für einen Herzinfarkt vorliegt, leiten die Fachärzte, wie beispielsweise im DIAGNOSTIK ZENTRUMS Fleetinsel gezielte therapeutische Maßnahmen ein, um Risikofaktoren zu minimieren. Ein Netzwerk erfahrener Kooperationspartner steht ihnen mit fundierter Beratung in allen Bereichen dabei zur Verfügung.
* „Interheart“-Studie der McMaster University in Ontario, Canada, basierend auf Daten von 12.000 Patienten, die in den Jahren 1999 bis 2003 wegen eines ersten Herzinfarkts behandelt wurden. Zusätzlich flossen Informationen von 15.000 Menschen in die Studie ein, die keinen Infarkt hatten.