Laut Professor Felsenberg aus Berlin gab es in Deutschland im Jahr 2003 7,8 Millionen Menschen , d. h. 25,8 % über 50 Jahre, die an einer Osteoporose litten. Und der Trend zeigt weiter nach oben: Nach einer Hochrechnung der Berliner Gesundheitsforscher wird die Zahl der Osteoporosepatienten in den kommenden zehn Jahren weiter steigen: In der Altersklasse 50plus erwartet man für das Jahr 2013 fast eine Million zusätzliche Osteoporosepatienten, d.h. einem Anstieg um 13 %. Frakturen von Oberschenkelhals, Handgelenk, Oberarm, Lendenwirbelsäule und Rippen werden als Folge von Stürzen am meisten genannt. Zusätzlich sind Knochenbrüche Kostentreiber: Während für die Behandlung eines Osteoporose-Patienten ohne Knochenbruch durchschnittlich 281 Euro aufgewendet wurden, waren es für die Therapie eines Patienten mit Fraktur 9.962 Euro.
Das wichtigste Ziel einer Osteoporose-Therapie ist es demnach, diese folgenschweren Knochenbrüche zu verhindern, wie Professor Hadji aus Marburg erklärt. Nach den aktuellen Leitlinien des Dachverbands Osteologie (DVO) stützt sich eine medikamentöse Therapie von Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose heute vorwiegend auf den Einsatz von modernen Bisphosphonaten in Kombination mit einer ausreichenden Calciumzufuhr und gegebenenfalls der Ergänzung von Vitamin D.
Vor allem regelmäßige Bewegung mit dem Ziel, die Muskelkraft und die Koordination zu stärken, vermindert das Risiko für Oberschenkelhalsbrüche aber auch Wirbelkörperbrüchen.
Gerade eine verbesserte Koordination kann erheblich zur Vermeidung von Stürzen und damit zu weniger Knochenbrüchen beitragen. Ein Vitamin-D-Mangel trägt zur Sturzgefährdung der Betroffenen bei, so dass ein Ausgleich dieses Defizits erfolgen sollte. Der Körper kann Vitamin D selber bilden, wenn ihm die Sonneneinstrahlung dabei hilft. Vor allem ältere Menschen, die sich kaum im Freien aufhalten oder sich intensiv vor der Sonne schützen, laufen Gefahr, einen Vitamin-D-Mangel zu erleiden.
Tipps zur Vermeidung von Stürzen
Wichtig sind aber auch soziale Kontakte, denn so bleibt das Gehirn jung. Gedächtnistraining durch Lösen von Kreuzworträtseln, oder anderen Denkspielen halten die grauen Zellen auf Trab, regelmässige Sport- oder Balance-Übungen tragen zur Sturzprävention bei.