Ganz besonders ernst sollten Schmerzen bei Kindern und älteren Menschen genommen werden. Bevor hier eine ernsthafte Erkrankung verschleppt wird, ist der Gang zum Arzt allemal die bessere Lösung als die Selbstmedikation.
Längerfristig oder regelmäßig dürfen Schmerzmittel nur unter Aufsicht des Arztes eingenommen werden. Wenn sich Ihre Beschwerden also nicht innerhalb von drei Tagen bessern, so suchen Sie bitte einen Arzt auf.
Schmerzen werden empfunden, wenn spezielle Meldestationen entsprechende Signale aus der Haut oder der Muskulatur über die Nervenstränge des Rückenmarks an das Gehirn weiterleiten. Wird Körpergewebe geschädigt, so werden dabei Botenstoffe freigesetzt, die diese Meldestationen empfindlicher auf Schmerzreize reagieren lassen.
Die frei verkäuflichen Schmerzmittel greifen je nach Wirkstoff in unterschiedlicher Art und Weise in diese Vorgänge ein. Gängige Wirkstoffe solcher Arzneimittel sind Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen und Paracetamol. Wirkstoffe wie Ibuprofen und ASS reichern sich im geschädigten, entzündeten Gewebe an. Sie hemmen die Bildung der Botenstoffe und setzen so die Empfindlichkeit der Schmerz-Meldestationen wieder herab.
So normalisieren sie die gesteigerte Schmerzempfindlichkeit. Beide Wirkstoffe besitzen die Fähigkeit, Entzündungen entgegenzuwirken. Deshalb eignen sie sich sich zur Linderung entzündlicher Schmerzen. Außerdem sind sie fiebersenkend wirksam. Der Arzneistoff Ibuprofen eignet sich zudem zur Linderung von Menstruationsschmerzen, da er einen entkrampfenden Effekt auf die Muskulatur der Gebärmutter hat. Der Wirkstoff Ibuprofen ist allerdings lediglich in der Einzeldosis von 200 Milligramm ohne Rezept erhältlich.
Die Hemmung der Botenstoff-Produktion ist bei der Substanz Paracetamol weniger ausgeprägt, ebenso die Entzündungshemmung. Dafür entschädigt Paracetamol aber mit einer ausgeprägten fiebersenkenden Wirkung. Deshalb kann man diesen Wirkstoff bei fieberhaften grippalen Infekten einsetzen, die zudem vielleicht mit Kopf- und/oder Gliederschmerzen einhergehen.
Schmerzmittel sind echte Arzneimittel; das bedeutet, sie haben nicht nur Wirkungen, sondern auch unerwünschte Nebenwirkungen. Bevor Sie das gewählte Schmerzmittel einnehmen, sollten Sie sich anhand des Beipackzettels über das Präparat informieren und überlegen, ob Sie nicht in der Vergangenheit an Beschwerden und Erkrankungen litten, die eine Einnahme nicht angeraten erscheinen lassen. Der Beipackzettel verrät Ihnen im allgemeinen auch, bei welcher unerwünschten Wirkung Sie unverzüglich einen Arzt zu Rate ziehen sollten.
Um unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden, fragen Sie bitte Ihren Arzt nach einem geeigneten Schmerzmittel, wenn Sie wegen einer Erkrankung regelmäßig Medikamente einnehmen müssen.
Wirkung | ASS | Ibuprofen | Paracetamol |
---|---|---|---|
schmerzlindernd | ++ | +++ | ++ |
fiebersenkend | ++ | ++ | +++ |
entzündungshemmend | ++ | +++ | (+) |
+++ stark; ++ mittelmäßig; + schwach; (+) praktisch nicht