Rund 47.ooo Menschen erkranken jährlich in Deutschland neu an einer Lungenkrebserkrankung. Männer erkranken dreimal mehr daran, als Frauen. Ursachen sind an erster Stelle immer noch das Rauchen, aber u. a. Schadstoffe am Arbeitsplatz, aber auch Schadstoffe in der Außenwelt, wie Dieselruß und Feinstaub.
Da Lungenkrebs fast keine Beschwerden verursacht, kommen die Patienten meist wegen eines nicht mehr weggehenden Hustens zum Arzt, aber auch Brustschmerzen, Leistungsabfall, Gewichtsverlust und Atemnot werden als Gründe genannt. Nur ein Drittel der Patienten kommen so früh zum Arzt, dass eine erfolgreiche Therapie noch möglich ist, bei 70 % ist das Karzinom bereits soweit fortgeschritten, dass eine schnelle Heilung nicht mehr gegeben ist.
Je nach Krankheitsstadium und auch dem Allgemeinzustand des Patienten erfolgen Operation, Strahlentherapie, medikamentöse Therapie und Chemotherapie. Eine moderne zielgerichtete Therapie wird durch die gezielte Wachstumshemmung des Tumors vorgenommen. Bereits empfangene Wachstumssignale werden dabei innerhalb der Krebszelle blockiert.
Erlotinib (Tarceva) heißt der revolutionäre Wirkstoff des Wachstumshemmers, der in Tablettenform vorliegt undim Vergleich zur Chemotherapie gut verträglich ist, was die Lebensqualität der Patienten entscheidend steigert. Vor allem kann Erlotinib aber dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten und die Überlebenszeit der Betroffenen bei guter Lebensqualität zu verlängern. Als Nebenwirkungen werden „nur” Durchfall und Hautausschlag , wie beispielsweise Akneausschlag im Gesicht, angegeben, beides ist in der Regel sehr gut behandelbar. Erlotinib (Tarceva) ist bereits seit 2005 zugelassen als 2. und 3. Therapie bei nichtkleinzelligenIst Karzinomen. Ab sofort können jedoch auch die Patienten, deren Krankheitszustand nach der ersten Chemotherapie unverändert ist,direkt im Anschluss an die Chemotherapie Erlotinib als Erhaltungstherapie erhalten.
Eine aktuelle Studie zeigt außerden, dass Avastin plus Tarceva als Erhaltungstherapie bei Lungenkrebs-Patienten die Zeit ohne Fortschreiten der Krankheit verlängern kann . Die Kombination der beiden Medikamente kann durchaus als neuer Meilenstein in der Behandlung von fortgeschrittenem Lungenkrebs angesehen werden. Laut Dr. David Ettinger , Medizin- und Onkologieprofessor an der John Hopkins Universität in Baltimore, USA wird das Einbeziehen der Medikamente Avastin und Tarceva bei der Behandlung von nicht operablen, fortgeschrittenen Turmoren sogar „die wichtigste Veränderung” in der Behandlung dieser Krankheit darstellen.
INFO: Selbsthilfe heißt den Weg gemeinsam gehen Kommunikation mit anderen Betroffen kann gerade bei diesen schweren Erkrankungen sehr hilfreich sein. Der Austausch von Informationen findet vor allem in Selbsthilfegruppen statt und ist ganz wichtig, da man hier frei über alles reden kann, denn man weißt heute längst: Die eigene Familie „erkrankt” mit! Mediziner sind in Selbsthilfe-Gruppen nur „ab und an” zugelassen, da sich erfahrungsgemäßsonst die Gespräche stetsauf die Aussagen des Arztes reduzieren. Selbsthilfe hat vor allem eines: Zeit, an der es Ärzten und Pflegepersonal - leider - immer mehr mangelt.