„25 Jahre lang blieb die Forschung ohne befriedigende Verbesserung der Aussichten für Lymphompatienten. Nun konnte endlich ein Durchbruch erzielt und ein Meilenstein auf dem Weg zur Heilung dieser heimtückischen Krankheit überschritten werden“, erläuterte PD Dr. Herold aus Erfurt. Denn die Deutsche Studiengruppe für niedrig maligne Lymphome (GLSG) präsentierte beim letztjährigen Treffen der American Society of Hematology (ASH) in San Diego erstmals die Resultate einer groß angelegten klinischen Studie, die belegt, dass durch die Zugabe von Rituximab (MabThera) zur Chemotherapie CHOP die krankheitsfreie Zeit bei neu auftretenden indolenten Lymphomen deutlich verlängert werden kann.
Auf demselben Kongress wurden auch Daten aus einer europäischen Studie vorgestellt, mit der gezeigt werden konnte, dass die krankheitsfreie Zeit bei neu auftretenden indolenten Lymphomen durch die Zugabe von Rituximab fast vervierfacht werden kann. Ebenfalls abgeschlossen wurde eine Studie einer Ostdeutschen Studiengruppe für Haematologie und Onkologie (OSHO), bei der geprüft wurde, ob Rituximab die Therapieergebnisse der Chemotherapie MCP verbessern konnte. Die Ergebnisse dieser Studie werden auf dem diesjährigen Kongress der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie (ASH) erwartet.
Indolente Lymphome sind eine unheilbare, langsam verlaufende, tödliche Krankheit. Jedes Jahr werden in Deutschland ca. 5.000 neue Fälle diagnostiziert. Mit konventioneller Chemotherapie konnte in der Vergangenheit nur wenigen Menschen zur einer längeren Zeit der Krankheitsfreiheit verholfen werden, in der Regel erlitten die Betroffenen schon innerhalb eines Jahres einen Rückfall.