Weisheitszähne, diese vier Relikte der Evolution, tauchen meistens zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr auf. Sie gelten für viele Menschen als ein unausweichliches Thema, da sie irgendwann im Laufe des Lebens Probleme bereiten bzw. für Beschwerden sorgen. Waren sie früher, als wir noch alle Jäger und Sammler waren und daher einen viel größeren Gebiss besaßen, lebensnotwendig, so führen sie in der heutigen Zeit vielfach zu Zahn- und Kieferproblemen. Ihre Entfernung bedingt in den allermeisten Fällen eine Operation.
Früher brauchten wir die, am Ende jeder Zahnreihe liegenden, „Extra-Zähne“ weil unsere Vorfahren sich hauptsächlich von rohen Pflanzen, Nüssen, Samen und Fleischstücken ernährten. Diese harte, unverarbeitete Nahrung hat das Gebiss der Vorfahren ziemlich in Anspruch genommen. Daher schuf die Evolution vier zusätzliche Mahlzähne, die dabei geholfen haben, die Nahrung besser zu zermahlen.
Steinzeitmenschen hatten außerdem breitere Kiefer, in denen für alle 32 Zähne genug Platz war. Heute ist dem leider nicht mehr so - die vier, erst in der Jugend erscheinenden Backenzähne haben eigentlich keinen Platz mehr in unserem Gebiss.
Aufgrund der Tatsache, dass sich unsere Ernährung hin zu weicheren, meist gekochten Speisen und industrieller Nahrung entwickelte, werden die Zähne weniger als früher belastet. Dies führte letztlich zu einer Verkleinerung des Kiefers - und in diesem Ist-Zustand haben Weisheitszähne eigentlich keinen Platz mehr. Den ihr Durchbruch wird durch die vorhandenen Zähne versperrt und die damit auftretenden Probleme liegen klar auf der Hand.
Wie bereits erwähnt, treten sie meist zwischen dem **17. und 25. Lebensjahr- auf. Der Zeitpunkt ist jedoch individuell verschieden, kann in seltenen Fällen schon ab dem 15. oder erst nach dem 30. Lebensjahr liegen. UND: Nicht bei jedem Menschen erscheinen alle vier Weisheitszähne – manche haben nur einen, zwei, andere mitunter gar keinen. Dabei spielen genetische Faktoren eine Rolle. So zeigen Studien, dass bis zu **35 % der Menschen weltweit- gar keine Weisheitszähne entwickeln.
Ob Weisheitszähne Probleme bereiten, hängt stark vom vorhandenen Platz im Kiefer und von der Ausrichtung der Zähne ab. Häufige Schwierigkeiten sind:
Unbehandelte Weisheitszähne können weitreichende gesundheitliche Folgen haben:
Nicht jeder Weisheitszahn muss zwangsläufig gezogen werden. Allerdings sollten regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt stattfinden, um ggf. Risiken frühzeitig zu erkennen.
Die Entfernung von Weisheitszähnen gehört zu den häufigsten oralchirurgischen Eingriffen. Die Vorbereitung erfolgt durch eine Röntgenaufnahme des Kiefers zur genauen Lagebestimmung. Anschließend werden in einer Besprechung Risiken, Anästhesie und Nachsorge mit dem Patienten abgeklärt.
Dauer: 20–60 Minuten, abhängig von Anzahl und Schwierigkeit.
Die Heilungsphase ist individuell, verläuft aber meist in Schritten:
Ob eine Entfernung der Weisheitszähne notwendig ist, hängt vom individuellen Fall ab. Moderne Operationstechniken und eine sorgfältige Nachsorge sorgen dafür, dass die Heilung meist problemlos verläuft. Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sind entscheidend, um rechtzeitig einzugreifen und Folgeschäden zu verhindern.
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