Mit ungefähr 12 Jahren bricht als letzter Zahn des Wechselgebisses der 2. Mahlzahn durch. Zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr folgt schließlich noch der Weisheitszahn – sofern er überhaupt im Kiefer angelegt und genügend Platz für ihn vorhanden ist. Die Schmelzstruktur neu durchgebrochener Zähne ist noch nicht vollständig ausgereift. Da eine optimale Schmelzreifung entscheidend ist für die künftige Widerstandskraft des Zahns, benötigen “die Neuen” eine ausreichende und regelmäßige Versorgung mit Nährstoffen, insbesondere mit Kalzium, Phosphat und Fluorid. Genau wie die tägliche Zahnpflege mit fluoridierter Zahnpasta (Fluoridgehalt 1000 bis 1500 ppm), ist eine kalziumreiche Ernährung mit reichlich Milchprodukten also weiterhin zu empfehlen. Ein Jugendlicher sollte beispielsweise 1 Glas Milch (150 ml) plus 150 g Naturjoghurt (zum Beispiel mit Früchten) plus 1 Scheibe Schnittkäse pro Tag zu sich nehmen.
Der wachsende Organismus benötigt aber auch alle anderen Nährstoffe in größerer Menge. Die liefert ihm eine ausgewogene Mischkost mit reichlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Milch und Milchprodukten sowie mit Fleisch, Fisch und Eiern. Was aber wenn Jugendliche Hamburger und Pommes bevorzugen? Die meisten Fast-Food-Gerichte enthalten zu viel Energie, aber zu wenig Nährstoffe. Strenge Vorhaltungen oder Verbote bewirken bei Teens aber eher das Gegenteil. Besser ist es, durch eine überlegte Zusammenstellung der Kost oder durch geeignete Ergänzungen im Laufe des Tages wieder eine gewisse Ausgewogenheit herzustellen. Beispiele: die Kombination “Hamburger mit Milchshake und Salat” oder ein Haferflocken-Müsli als Ausgleich bei der nächsten Mahlzeit.
Für die Zahngesundheit besonders wichtig sind Nahrungsmittel, die kräftig gekaut werden müssen. Zu diesen “kauaktiven” Lebensmitteln zählen beispielsweise Möhren und andere rohe Gemüsesorten sowie Obst, festes Brot oder Müsli aus Getreideflocken. Auch ein selbst hergestellter Hamburger kann eine gute Alternative zum “kaufaulen” Fertiggericht bieten. Statt des labbrigen Weißmehlbrötchens wird ein Vollkornbrötchen oder -fladen verwendet; frischer Salat, Gurken- und Tomatenscheiben liefern Vitamine, Mineralstoffe und den richtigen “Biss”; etwas Ketchup, Majonäse und Senf geben den typischen “Hamburger-Geschmack”.
Auch ein genauer Blick auf die Auswahl der Getränke lohnt sich: Der Säuregehalt des jugendlichen Lieblingsgetränks Cola liegt unter dem von Haushaltsessig; auch Erfrischungsgetränke sowie Alcopops machen die Umgebung des Zahns ganz schön “sauer”. Werden die Zähne ständig mit sauren Flüssigkeiten umspült, führt dies zur “Erosion”, das heißt zur Auslösung von Mineralstoffen aus dem Zahngewebe und somit zum Verlust von Zahnsubstanz. Als Durstlöscher ist klares kohlensäurefreies Mineralwasser am besten geeignet.
Besonders fatal ist die Kombination Säure plus Zucker. Kommen zu den sauren – und häufig ja auch sehr süßen – Getränken auch noch viele Süßigkeiten “zwischendurch” hinzu, hat die Zahnsubstanz kaum noch eine Chance zu regenerieren. Denn süße Lebensmittel bieten Kariesbakterien bestes “Futter” – die gedeihen damit prächtig. Karies ist vorprogrammiert.
Zwischen den einzelnen Mahlzeiten sollten mehrere Stunden ohne Essen oder Zuckerzufuhr liegen. Unterwegs hilft das Kauen zuckerfreier Zahnpflegekaugummis, zahnschädigende Säuren zu neutralisieren. Die Zahnbürste ersetzen sie aber nicht.
In der aktuellen Heidelberger Schulstudie gaben 37 Prozent der 14-jährigen Schüler an zu rauchen, 20 Prozent davon gelegentlich, 17 Prozent täglich. Die Hälfte der 14-Jährigen trinkt manchmal Alkohol, 1,8 Prozent jeden Tag. Die allgemeinmedizinischen Risiken für Nikotin und Alkohol sind gut bekannt. Beide Substanzen sind Zellgifte, die direkte Wirkung auf die Zellen ausüben, mit denen sie in Kontakt kommen. Mund und Rachen sind daher besonders gefährdet: Tabak- und Alkoholkonsum verursachen ein deutlich erhöhtes Risiko für Zahnbett- und Mundschleimhauterkrankungen. In Kombination wirkt das “Duo infernale” als Hauptauslöser von Mundhöhlenkrebs.
Bei der Zahnpflege kommt mit dem Durchbruch der bleibenden Zähne die Zahnseide “neu ins Spiel”. Denn die 28 Zähne des bleibenden Gebisses (ohne Weisheitszähne), stehen oftmals viel enger zusammen als die Milchzähne. Dadurch entstehen zwischen den Zähnen Nischen, in denen Essensreste leicht hängen bleiben und Bakterien sich ungestört vermehren können. Reste und Bakterien können aber mit Zahnseide wieder “hinausbefördert” werden.
Besondere Zuwendung benötigen auch Zahnspangen und Brackets. Sie vervielfachen die Zahl der Nischen im Mundraum – wiederum ideale Bedingungen für Speisereste und Bakterien. Ohne eine äußerst gründliche Zahnpflege bilden sich innerhalb weniger Tage oberflächliche Entkalkungen, es drohen Karies und Zahnfleischentzündungen. Man muss es sportlich nehmen und “Ausdauer und Einsatz” üben: 10 bis 15 Minuten sollte die Reinigung am Abend dauern und alle Flächen an den Brackets und den Zähnen drum herum einschließen. Elektrische Zahnbürsten können die Zahnpflege durchaus erleichtern, profimäßige Hilfe bietet die professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt.
Sicher ist: Dieser Einsatz wird sich lohnen. Denn ein strahlendes Lächeln mit makellosen Zähnen kommt beim anderen Geschlecht immer gut an!
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