Die wirksamsten Zeckenschutzmittel enthalten Inhaltsstoffe wie DEET und Permethrin, die als sicher, aber nicht unbedenklich gelten. Nun wurde eine natürlich vorkommende Verbindung, die von der Haut von Eseln abgesondert wird, entdeckt. Sie kann Zecken wirksam abwehren und somit bakterielle Infektionen vermeiden.
Wieso gerade Esel eine entscheidende Schlüsselrolle bei der Entwicklung natürlicher Zeckenabwehrmittel spielen könnten, das fanden Forscher:innen der der US-amerikanischen University of Massachusetts Amherst heraus. Sie entdeckten in der Haut dieser robusten Tiere eine Substanz, die Zecken nicht nur abschreckt, sondern auch die Übertragung gefährlicher Krankheiten wie der Lyme-Borreliose verhindern könnte.
Zecken sind mehr als nur lästige Plagegeister. Auf dem europäischen Kontinent gelten sie als bedeutendste Verbreiter von Infektionskrankheiten wie Lyme-Borreliose oder FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Die Lyme-Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht. Es gelangt über den Zeckenstich in den menschlichen Körper und kann schwerwiegende Folgen für Haut, Gelenke, Nerven und Organe haben.
In der bereits erwähnten Studie analysierten Forscher die Hautlipide verschiedener Tierarten. Dabei wurde beobachtet, dass Eselhaut offenbar kaum von Zecken befallen wird – anders als bei Rindern oder Pferden. Die Ursache liegt in einer spezielle Substanz, welche in der Haut von Eseln produziert wird und die, den wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge, für Zecken äußerst unangenehm ist.
Auch durchgeführte Laboruntersuchungen bestätigten, dass diese natürlich in der Eselshaus vorkommende Substanz, eine starke repellierende (abwehrende) Wirkung auf Zecken zeigt. Eine weiteres Ergebnis der Forschungen zeigt, dass diese, noch namenlose Substanz, offenbar die Fähigkeit der Zecke hemmt, Krankheitserreger zu übertragen.
Wenn sich in weiteren Studien und am Menschen bestätigt, dass diese Substanz tatsächlich wirkt, dann könnte man daraus ein innovatives, natürliches Zeckenabwehrmittel entwickeln - mit potenziell weniger Nebenwirkungen als herkömmliche synthetische Produkte.
Für Menschen, die viel in der Natur arbeiten oder sich regelmäßig im Freien aufhalten – etwa in Wäldern, Parks oder Gärten –, wäre das eine willkommene Alternative. Insbesondere für Kinder, Schwangere oder Menschen mit empfindlicher Haut könnten pflanzen- oder tierbasierte Produkte mit hoher Wirksamkeit eine echte Bereicherung darstellen.
Die Entdeckung einer zeckenabwehrenden Substanz in der Haut von Eseln beweist erneut, welch großes Potenzial in der Natur schlummert. Noch befindet sich die Forschung in einem frühen Stadium, doch die Ergebnisse sind vielversprechend. Ein neues, natürliches Mittel zum Schutz vor Zecken könnte ein wertvoller Beitrag zur Vorbeugung schwerwiegender Infektionen wie der Lyme-Borreliose sein. Bis aber neue Präparate verfügbar sind, helfen u. a. lange Kleidung, das Meiden hoher Gräser und Sträucher sowie bewährte Zeckenschutzmittel aus der Apotheke. Und natürlich der Hinweis: Nach jedem Aufenthalt im Grünen gilt: sich gründlich absuchen lassen)!
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