Keine Frage, wer raucht schadet sich und seiner Gesundheit. Das bezeugen nicht nur Schauerbilder auf allen Zigarettenpackungen, sondern auch die WHO und zahlreiche wissenschaftliche Studien. Bleibt die Frage: Was macht derjenige, der vom Glimmstängel trotz aller Warnungen nicht lassen kann? Weiter rauchen und die schädigenden Folgen in Kauf nehmen? Nach dem Motto: Wer raucht stirbt, wer nicht raucht aber auch! Keine gute Lebenseinstellung. Für diejenigen, welche die Gefahr erkennen, aber entweder nicht aufhören wollen, oder es einfach nicht schaffen, gibt es schon seit geraumer Zeit alternative Möglichkeit. E-Zigaretten heißen die wesentlich weniger schädlichen elektrischen (elektronischen) Zigaretten, die mit Hilfe eines beheizten Liquids Nassdampf produzieren. Wenn es also aus dem vorausfahrenden Auto dampft sitzt mit großer Sicherheit ein E-Raucher hinterm Steuer.
Da die auch nach mehreren Generationen, einst von einem chinesischem Tüftler erfundenen Kartuschen keine Design-Highlights sind, war es nur eine Frage, ehe man sich seitens der Tabakindustrie um eine gefälligere Gestaltung kümmerte! Und IQOS ward geboren. Klein, trendy und in vielen coolen Farben für rund € 99.– erhältlich kann sich der Raucher nicht nur am Dampf, sondern zudem an verschiedenen Aromen erfreuen und seinen eingesetzten Miniglimmstengel, der zwar immer noch Nikotin, aber keine Schadstoffe mehr enthält, genießen.
Weniger schädlich heißt nicht gleich gesund – auf diesen Hinweis kann man nicht verzichten. Nicht nur das als Suchtstoff geltende Nikotin, sondern das in den E-Zigaretten enthaltene Vernebelungsmittel Propylenglykol bietet Gegnern Angriffsflächen1. Die Trägersubstanz Propylenglykol ist eine farb- und fast geruchlose Chemikalie mit einem schwach-süsslichen Geschmack. Verwendung findet sie seit langem in Lösungsmitteln, Hautcremes, Zahnpasta und sie wird auch in Diskotheken und bei Konzerten für künstlichen Nebel eingesetzt.
Es wird also spannend bleiben, was die Wissenschaft in den nächsten Jahren zum zunehmenden Trend der E-Zigaretten in zahlreichen Studien noch herausfinden wird. Wenn auch von der WHO nicht gerne gesehen, so doch unbestritten sind jene Fakten der vorhandenen Studien, welche die geringere Schädlichkeit der E-Zigaretten aufzeigen.
Eine Nachricht, die vor allem die Tabakindustrie freuen dürfte, kommt von den Brexit geplagten Briten. Denn im Königreich wird seitens der britischen Gesundheitsschutzhörde Public Health England (PHE) ernsthaft überlegt, ob man die E-Zigaretten künftig nicht zur Raucherentwöhnung auf Rezept verschreiben sollte. Man sieht dabei die Risiken für vernachlässigbar, das Potential zur Suchtbekämpfung hingegen für immens.
Interessant in diesem Zusammenhang erscheint auch die Aussage von Dr. Ute Mons vom DKFZ2 in Heidelberg zum Thema E-Zigaretten: Es ist nicht davon auszugehen, dass sie genauso schädlich wie normale Zigaretten sind.
1So spielen beispielsweise Entzündungen bei klinischen Zell- oder Tierstudien als Effekt des PG-basierten Dampfes eine Rolle
2DKFZ = Deutsches Krebsforschungszentrum
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Nikotin
Raucherentwöhnung
Suchtgefahr
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