Die Diabetes Herbsttagung 2026 in Mannheim erfreute sich an beiden Veranstaltungstagen großer Resonanz. Im Folgenden präsentieren wir die fünf meistbeachteten Sessions.
Im Mittelpunkt standen aktuelle Fragen zur Ernährungstherapie. Diskutiert wurde, wie gezielte Ernährungsstrategien die Hormonsensitivität verbessern und möglicherweise kognitiven Einschränkungen vorbeugen können. Zudem beleuchteten die Expert:innen die Evidenzlage zu Nahrungsergänzungsmitteln: Welche Präparate sind sinnvoll – und welche nicht? Ein weiterer Schwerpunkt lag auf digitalen Tools zur Kohlenhydratberechnung für Menschen mit Typ-1-Diabetes. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch praxisnahe Empfehlungen zur sportgerechten Ernährung bei insulinpflichtigem Diabetes.
Die Arbeitsgemeinschaft widmete sich den besonderen Herausforderungen in der Betreuung schwangerer Frauen mit Diabetes und zusätzlichen Erkrankungen. Thematisiert wurden die Nierenfunktion während der Schwangerschaft, der Umgang mit hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen sowie die komplexe Situation bei präexistentem Diabetes in Kombination mit Essstörungen. Die praxisnahen Einblicke der Expert:innen verdeutlichten, wie wichtig eine sichere und individuell abgestimmte Versorgung ist.
Im Fokus dieses Symposiums stand das Zusammenspiel von Ernährung, Darmmikrobiom und Stoffwechsel – ein Forschungsfeld mit vielen offenen Fragen. Diskutiert wurden Veränderungen des Mikrobioms bei Menschen mit Diabetes, die Rolle von Inkretin-Hormonen bei der Entstehung und Behandlung metabolischer Erkrankungen sowie neue Biomarker aus mikrobiellen Metaboliten. Praktische Tipps für eine „mikrobiomfreundliche“ Ernährung rundeten das Programm ab.
Von der AG Diabetes und Schwangerschaft der DDG wurden die wichtigsten Neuerungen der überarbeiteten S3-Leitlinie vorgestellt. Beleuchtet wurden die Änderungen aus diabetologischer und gynäkologischer Sicht sowie neue Empfehlungen für die Betreuung nach der Geburt. Das Symposium bot einen kompakten Überblick über die künftigen Standards in der Versorgung von Frauen mit Gestationsdiabetes.
Unter die Lupe genommen wurden vor allem die aktuellen Reformprozesse im Gesundheitswesen und man diskutierte deren Auswirkungen auf die diabetologische Versorgung. Im Zentrum standen der Reformkurs der Bundesregierung, die Frage nach echten Strukturveränderungen statt kleiner Anpassungen sowie die praktische Umsetzung der Krankenhausreform. Auch die langfristige Sicherung einer qualitativ hochwertigen Versorgung trotz knapper finanzieller Mittel wurde thematisiert. Besonders wertvoll war die gesundheitspolitische Einordnung durch Simone Borchardt, gesundheitspolitische Sprecherin der CDU, die zusätzliche Perspektiven in die Diskussion einbrachte.