SGLT2-Hemmer und Vitamin D - widersprüchliche Aussagen

SGLT2-Hemmer verlangt besonders sorgsame Genitalhygiene

Erst vor kurzem wurde berichtet, dass Diabetesmedikamente aus der Klasse der SGLT2-Hemmer zu lebensbedrohlichen Infekten im Genitalbereich führen können. Auf dem Diabeteskongress 2019 in Berlin veranschaulichten Forscher aus Jena, dass diese Nebenwirkung in der Praxis wahrscheinlich noch wesentlich häufiger auftreten als die Zulassungsstudien für diese Medikamente annehmen lassen. Sie empfehlen deshalb nochmals ausdrücklich, SGLT2-Hemmer nur bei besonders sorgsamer Genitalhygiene zu verwenden.

Mit ein Grund für die so hohe Zahl von Urogenitalinfekten im Kollektiv der 95 Patienten der Jenaer Klinik mag auch in in ihrem Gewicht liegen: Der mittlere BMI betrug 35 kg/m2, also lagen viele wohl weit über 100 kg, bei denen eine sorgfältige Genitalhygiene gewiß schwieriger sein dürfte als bei Normalgewichtigen.

Vitamin D und Krebs

Ebenfalls widersprüchliche Aussagen gab es bei Studien zum Thema Vitamin D und Krebs: Vitamin D, einem Hormon, das der Körper ganz überwiegend selbst bildet und das nur zum sehr kleinen Teil aus der Nahrung stammt, werden viele positive Wirkungen zugesprochen: So soll es unter anderem bei Darmkrebs helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen. Zwei neue Langzeitstudien an Krebspatienten führten aber zu keinen eindeutigen Ergebnissen.

Die Resultate zweier randomisierter, prospektiver Doppelblindstudien (RCTs) zeigen, dass möglicherweise noch längere Nachbeobachtungszeiten nötig sind, um einen eindeutigen antikanzerogenen Effekt von Vitamin D auf Karzinome des Verdauungstraktes aufzuzeigen, auch wenn die SUNSHINE-Studie etwa 4 Jahre, die AMATERASU-Studie 8 Jahre gedauert hatten. Die Sunshine-Studie wird noch bis 2020 dauern. Dann wird man das Thema neu zu bewerten haben.

Vitamin D und Sonnenschutzmittel

Auch die immer wieder diskutierte Frage, ob Sonnenschutzmitteln mit hohen Lichtschutzfaktoren die Bildung von Vitamin D beeinträchtigen, kann nach Veröffentlichung der Teneriffa-Studie (British Journal of Dermatology (BJD)) definitiv verneint werden. Werden die Sonnenschutzmittel richtig angewandt, wird die Produktion von Vitamin D nicht gehemmt.

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