Yoga: DIY-Barfußpfad
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©Andrea Helten
Die Yogalehrerin Andrea Helten und Gründerin von Kinderyoga Berlin zeigt, wie Yoga für Kinder gerade im Sommer mit Hilfe eines Barfuß-Pfades ein großer Spaß werden kann.
Vielleicht kennst du einen Barfuss-Erlebnis-Park in deiner Nähe? Oder du hast schon einmal in Parkanlagen - neben Becken für Kneipp-Anwendungen und lustigen Trimm-dich-Geräten - einen Pfad zum Erspüren der Füße gesehen? Meine ganze Familie liebt es, barfuss zu laufen. Daher sind wir öfter “unten ohne” unterwegs. Zum Beispiel in Barfuss-Parks, wo man so wunderbare Texturen wie Torf, geschliffenes Glas oder umgedrehte Kokosnussschalen (gewöhnungsbedürftig!) an seinen Füßen erleben darf. Oder aber ganz unspektakulär im Wald, wo wir gern mal selbst im Herbst für ein Stückchen die Schuhe ausziehen.
Warum überhaupt ein selbstgemachter Barfuss-Pfad?
- Weil wir alle sowieso viel zu oft in Schuhen unterwegs sind
- Weil der Sommer quasi dazu einlädt, ihn mit unseren Füßen zu erspüren
- Weil unsere Füße und besonders die Sohlen so viele Nerven haben, die nur darauf warten, genutzt zu werden
- Weil wir die Muskeln beim Barfusslaufen ganz anders beanspruchen und langfristig Fußfehlstellungen entgegenwirken können
Wie lege ich einen Barfuss-Pfad an?
Alles, was du brauchst, sind neugierige Füße! Und ein paar Materialien, wenn du einen mobilen Pfad errichten willst. Am allerbesten eignen sich Materialien für unterschiedliche taktile Reize und mit verschiedenen Texturen. Diese sind im Idealfall natürlich, dürfen aber auch aus anderen Bereichen stammen. Hier eine Auswahl:
- Steine unterschiedlicher Größe
- eine Kiste mit Sand
- ein Seil
- Hölzer und Zweige
- Moos
- ein Schaffell
- Wattebäusche oder Pompons
- in der Mitte aufgeschnittene Igelbälle
- größere Baumstämme
- nasse Putzschwämme
- einen kleinen Eimer mit Wasser
- einfaches Gras
Diese und andere Materialien kannst du in einer Reihe aneinander drapieren. Achte darauf, dass zwischen den Materialien auch mal eine kleine Lücke ist, in der einfach nur Gras gespürt werden kann. Und dann kannst du deine Yogakinder oder deine Familie bitten, beginnend von einer Seite aus den Pfad zu erkunden. Meist sind hier mehrere Runden vonnöten, den oft neigen wir dazu, im ersten Durchlauf sehr zu hetzen. Das macht nichts! Lade einfach alle ein, noch ein oder zwei Runden bewusster, achtsamer zu gehen.
Was haben deine Füße erspüren können?
Im Anschluss können sich alle auf die Wiese setzen und reihum Fragen zum Erleben beantworten. Zum Beispiel:
- Welches Material war am weichsten?
- Welches Material war am kitzeligsten?
- Welches Material hat sich ganz anders angefühlt, als du es vermutet hast?
- Wie fühlen sich deine Füße jetzt an? Warm? Durchblutet?
Eine abschließende Fußmassage mit einer Mischung aus kühlendem Pfefferminzöl und Lavendelöl ist jetzt sehr angenehm. Oder aber du legst Papier und Stifte hin - zum Malen mit den Füßen. Probiert es einfach aus!
Hier noch ein paar Tipps:
- Wenn du eine große Kinderschar hast und alle vorher im Sandkasten waren, kannst du zum Beginn des Pfades auch einen Eimer mit Zitronenwasser (oder mit einem Schuss Essig) bereitstellen. Dadurch werden die Füße kurz und einfach gereinigt und angeregt.
- Aufwärmübungen wären: Die Fersen belasten, auf den Zehenspitzen oder den Außen- und Innenkanten gehen. Auch im Fußgelenk rotieren ist angenehm.
- Wenn du auch in kühleren Jahreszeiten ein Barfussgefühl kreieren willst: Jeden Morgen einmal die nackten Füße an die Erde lassen. Egal, ob Schnee liegt oder der Rasen nass ist. Das erdet ungemein! Es gibt übrigens auch tolle Barfussschuhe, deren Sohlen flexibel sind und die wirklich fancy aussehen.
Viel Freude beim Erspüren!