Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege, welche sich durch eine Überempfindlichkeit des Bronchialsystems (Hyperreagibilität) und eine variable Atemwegsobstruktion (Einengung der Atemwege) charakterisiert. Zu den typischen Symptomen zählen trockener Husten, Engegefühl in der Brust, Giemen und Atemnot. Ohne eine adäquate Therapie kommt es bei Asthmapatienten mittel- bis langfristig zu Umbauvorgängen in den Atemwegen (Remodelling) und dadurch zu irreversiblen Schäden. „Unser Ziel bei der Behandlung von Asthmapatienten ist dasselbe wie bei vielen chronischen Erkrankungen:Wir wollen für den Patienten Normalität erreichen und nicht die Symptomatik einfach so akzeptieren. Denn es ist durchaus möglich Asthma zu kontrollieren,“ so Martin Ehlers, Facharzt für Innere Medizin, Lungen- und Bronchialheilkunde. Ziel einer solchen Kontrolle ist, dass die Asthmatiker in Idealfall überhaupt keine Symptome mehr spüren und sich ihre Erkrankung nicht verschlechtert. Außerdem sollen sie wenig Bedarfsmedikation und keine Notfallbehandlungen mehr brauchen sowie keine Einschränkungen ihrer täglicher Aktivitäten verspüren. Ein weiteres Ziel ist eine fast normale Lungenfunktion und das Fehlen behandlungsbedingter Nebenwirkungen. Akute Beschwerden wie Kurzatmigkeit oder Husten sollen weitgehend verschwinden.
Tatsächlich hat aber nur eine Minderheit der Patienten ein gut kontrolliertes und eingestelltes Asthma . Denn bisher erreichen trotz effektiver Therapiemöglichkeiten bei groß angelegten Untersuchungen nur etwa fünf Prozent der befragten Patienten eine optimale Asthmakontrolle. Der Schweregrad ihrer Erkrankung wird von den Patienten häufig unter-, das Maß wie sicher sie diese im Griff haben, dagegen überschätzt. Offensichtlich besteht hier sowohl bei den Patienten als auch bei ihren Ärzten die Bereitschaft, Symptome und Einschränkungen im Tagesablauf als eine durch das Asthma vorgegebene, unabänderliche Konsequenz zu akzeptieren. Bei vielen Betroffenen ist es ein richtig guter Tag, wenn sie nur etwas kurzatmig waren und nur einmal zum Asthmaspray greifen mussten. Tatsache ist, nur eine Minderheit der Patienten hat Asthma wirklich im Griff .
„Durch eine moderne Asthmatherapie ist es bei bis zu 80 Prozent aller Patienten erreichbar, dass der Patient sein Asthma kontrolliert und nicht die Krankheit den Tagesablauf des Patienten“, so Martin Ehlers. Wichtig sei die dauerhafte Behandlung, denn Asthma muss als chronische Erkrankung regelmäßig therapiert werden. „Viele Patienten setzen ihre Medikamente ab, sobald die Beschwerden nachlassen – das ist falsch“, warnt der Experte.
„Es ist erschreckend, dass sich 37 Prozent der Asthmapatienten nicht an die Verordnung oder Empfehlung ihres Arztes halten“, so Dr. Maike Bestehorn, Geschäftsführerin des TNS-Healthcare-Institutes. Ist der Patient beschwerdefrei, wird das Langzeitmedikament häufig ausgesetzt. Jeder dritte Asthmapatient, dem ein Langzeitmedikament verordnet wurde, nutzt mehrmals täglich oder wöchentlich das Notfallspray. „Besonders Frauen sind weniger therapietreu und setzen bei Beschwerdefreiheit öfter die Medikation ab als Männer. Wahrscheinlich spielt hier auch die soziale Komponente eine Rolle. Immerhin vermeiden es 34 Prozent aller befragten Asthmatiker, ihr Asthmamedikament in der Öffentlichkeit einzusetzen – vermutlich aus Scham oder Eitelkeit“, vermutet Maike Bestehorn.
Bei der Frage nach eigenen Maßnahmen zur Überprüfung der Asthma-Kontrolle unterziehen sich gerade Patienten mit häufigem Notfallsprayeinsatz öfter Maßnahmen wie Lungenfunktionsprüfung, regelmäßigen Arztbesuchen und Peak-Flow-Messungen. Prinzipiell wären nahezu alle befragten Asthmatiker bereit, einen Fragebogen zu ihren Asthmasymptomen auszufüllen. Der neue Asthma-Control-Test (ACT-Fragebogen) vereinfacht jetzt die Asthmakontrolle. Er ist als einfaches Instrument sowohl zum Screening als auch zur Verlaufskontrolle für Ärzte und Patienten geeignet. Er kann vom Patienten im Wartezimmer, gemeinsam mit dem Arzt oder online ausgefüllt werden. Nach Addition der Punkte können Ärzte und Patienten anhand des Testergebnisses sehr rasch beurteilen, ob der Patient gut eingestellt ist oder seine Therapie verbessert werden sollte. Asthmatiker können mit dem Test zwischen Arztbesuchen die Wirksamkeit der Therapie dokumentieren und ihren Status quo für sich überprüfen. Ähnlich wie Patienten mit Bluthochdruck haben jetzt auch Asthmatiker ein klares numerisches Therapieziel: 25 Punkte
Weitere Informationen unter: www.luft-zum-leben.de
Fragebogen online unter www.asthmakontrolltest.de