Zahlreiche Studien beweisen seit Jahren, dass eine Hormonersatztherapie (HRT) klimakterische Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Ein- und Durchschlafschwierigkeiten sowie Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen lindern und auch völlig zum Verschwinden bringen kann. Ebenso lässt sich eine durch Östrogenmangel bedingte Urogenital-Atrophie mit HRT wirksam behandeln. Es besteht auch kein Zweifel daran, dass eine HRT den Abbau der Knochenmasse verlangsamt, solange die Therapie durchgeführt wird.
Trotz der gesicherten Erkenntnisse hat die negative Berichterstattung in den Publikumsmedien ein deutliches Übergewicht und trägt somit zu Missverständnissen und Verunsicherung bei.
Hierzulande wird rund ein Drittel aller Frauen in den Wechseljahren mit HRT behandelt. Etwa die Hälfte von ihnen nutzt diese länger als drei Jahre. Zu einem Therapieabbruch kommt es in den meisten Fällen dann, wenn die klimakterischen Beschwerden überwunden sind. Jedoch auch Ängste vor Spätfolgen sowie Nebenwirkungen werden als Gründe für einen Therapieabbruch benannt. Entscheidend für die Zufriedenheit der Patientin sind Verträglichkeit und Wirksamkeit ihres HRT-Präparates, vor allem aber das Arzt-Patientinnen-Verhältnis. Da der Gynäkologe oft lebenslanger ärztlicher Begleiter der Frau ist, kennt er deren Erwartungen und Wünsche und kann bereits in der Prämenopause die Weichen für einen gesunden Lebensstil während und nach den Wechseljahren stellen.
Dazu zählt auch, die Folgen des Östrogen-Mangels mit Hilfe der Hormonersatztherapie möglichst lange hinauszuzögern.
Jüngst wurde eine Marktforschungsuntersuchung zu HRT von “Produkt + Markt” veröffentlicht, die sowohl Frauen zwischen 45 - 60 Jahren sowie niedergelassene Frauenärztinnen und Frauenärzte zu ihren Wünschen und Erwartungen an eine “ideale HRT” befragte. Bei den Ärzten steht das Wohlbefinden ihrer Patientinnen an erster Stelle und die befragten Gynäkologen gehen davon aus, dass eine rasche Blutungsfreiheit für die Frau ein wesentliches Argument bei der Verordnung des Präparates darstellt. Die befragten Frauenärztinnen und -ärzte glauben, dass die Patientinnen “Blutungen als beängstigend und unangenehm empfinden” und werten deshalb bei der Wahl des Präparates die Eigenschaft “schnelle Blutungsfreiheit” als wichtigstes Argument für eine Verschreibung. Im Vergleich dazu fallen bemerkenswerte Unterschiede der Bewertung eines HRT-Präparates bei den Frauen auf. Sie gaben spontan “gute Verträglichkeit” oder “keine Nebenwirkungen” an.
Wichtig ist außerdem, dass es zu keiner Gewichtszunahme kommt. Doch die größte Bedeutung messen die befragten Frauen einer “möglichst niedrigen” Hormonmenge bei. Diese Charakterisierung der Eigenschaf-ten eines HRT-Präparates teilten die befragten Gynäkologen nicht. Auch der direkte Vergleich verschiedener Eigenschaften zeigte deutlich, dass die geringere Hormondosierung (64%) weit vor der Sorge um die weibliche Schönheit - sprich die Erhaltung glatter Haut und gesunder Haare (32%) - lag.
Die Befragung zeigte, dass die Patientinnen gut informiert sind und die Vor- und Nachteile einer HRT-Behandlung kennen. Vor allem die Linderung der klimakterischen Beschwerden, aber auch die Optimierung des Lebensgefühls sowie die Vorbeugung einer Osteoporose, Blutungsfreiheit und verminderte Faltenbildung wurden erwähnt. Nur etwa 8 Prozent der befragten Frauen sahen keine Vorteile in einer HRT: Außerdem sind den Frauen eventuelle Nebenwirkungen wie eine Gewichtszunahme durch verstärktes Hungergefühl oder Brustspannen aufgrund von östrogenbedingten Wassereinlagerungen bekannt. Nur 15 Prozent der Befragten wussten über die Wirkungen der HRT auf die Blutgefäße wie ein erhöhtes Thrombose-Risiko sowie ein möglicherweise erhöhtes Krebsrisiko bei längerfristiger HRT nicht Bescheid.
Das wichtigste Entscheidungskriterium für ein HRT-Präparat ist aus Sicht der Frauen eine niedrige Hormondosierung. Es besteht der ausdrückliche Wunsch, im Dialog mit dem Arzt über die optimale Therapie zu entscheiden. Die Studie zu Erwartungen an eine Hormonersatztherapie durchgeführt von “Produkt + Markt” zeigt, dass die Qualität der Beratung über die Vor- und Nachteile einer HRT durch den behandeln-den Gynäkologen über die Compliance - sprich Therapietreue und Akzeptanz - eines Präparates ent-scheidet. Neben geringer Hormondosierung besitzen Eigenschaften wie gute Verträglichkeit, geringe Nebenwirkungen und die Sicherheit, nicht zuzunehmen, den höchsten Stellenwert.