Auf kaum einem Gebiet in der Gastroenterologie wurden in den letzten Jahren mehr Fortschritte erzielt als bei den Refluxerkrankungen. Moderne medikamentöse, endoskopische und chirurgische Behandlungsmethoden bieten den Patienten heute ein breites Anwendungsspektrum. Weil die Entwicklung aber rasant fortschreitet, ist regelmäßiges Informations-Update für Ärzte in Klinik und Praxis notwendig. Dies bot der Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen (bng) seinen Mitgliedern auf einem Symposium.
Als Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit der Gastroenterologen wurde die bisher größte prospektive Studie über das Risiko der ambulanten Endoskopie angeführt. Unter Mitwirkung von 94 Gastroenterologen konnten innerhalb eines Jahres die Ergebnisse von über 110.000 Gastroskopien , 80.000 Koloskopien und 14.000 Polypektomien veröffentlicht werden. Dabei stellte sich heraus: Die niedergelassenen Gastroenterologen haben weltweit die niedrigste Komplikationsrate in der gastrointestinalen Endoskopie, wie die vorgestellte "bng-Takeda-Refluxstudie” zeigt. In diese noch andauernde Online-Anwendungsbeobachtung (AWB) seien innerhalb von nur 6 Monaten von 36 Praxen ca. 2.000 Patienten eingebracht worden.
Ziel der Studie ist, Daten zur Therapie der Refluxösophagitis mit Lansoprazol zu gewinnen. Das innovative Vorgehen macht dabei eine höhere Qualität der Dokumentation in verkürzter Studienzeit möglich.
Bei der konservativen Therapie der Refluxkrankheit besteche der Protonenpumpenhemmer Agopton (Lansoprazol) wegen seiner hohen Bioverfügbarkeit und seines schnellen Wirk-eintritts nach ca. 1,2 Stunden, hob Dr. Ulf Diete aus Magdeburg hervor. Dies bedeute für den Patienten schnelle und anhaltende Schmerzbefreiung bereits nach einer Kapsel. Da die volle Bioverfügbarkeit bereits am ersten Tag erreicht werde, biete sich dieser PPI auch für die Bedarfstherapie besonders an, mit der die meisten Patienten am besten zurecht kämen. In einer Studie zum Medikamentenbedarf "on-demand” zeigte sich Lansoprazol 30 mg gegenüber Omeprazol MUPS 20 mg deutlich überlegen: Die Patienten benötigten über 5 Wochen 46 Tabletten Omeprazol, aber nur 23 Kapseln Lansoprazol. Die Überlegenheit in der schnellen Schmerzbefreiung zeigt Lansoprazol gegenüber Esomeprazol in einer anderen Studie mit 1,1 Stunden gegenüber 2,2 Stunden. Dabei waren alle Patienten am ersten Tag unter Lansoprazol beschwerdefrei, während dies nur 80 Prozent der Anwender des Vergleichspräparats von sich behaupten konnten.