Probleme an der Schilddrüse
PD Dr. Joachim Feldkamp, Bielefeld, betonte auf dem Winterfachpressegespräch des Pharmaunternehmens sanofi-aventis in Falkenstein, die Bedeutung der sorgfältigen Palpation (Betastung) des Halses in der Früherkennung von Struma nodosa und Struma diffusa. „In der täglichen Praxis wird sie leider zu selten durch geführt“, so Feldkamp. Dabei könnte allein durch die Tastuntersuchung ein großer Teil der Patienten mit krankhaften Veränderungen entdeckt werden. Durch einfaches Abtasten lassen sich Schilddrüsenknoten ab einem Durchmesser von mehr als 1 cm erkennen, also bereits ab einer Knotengröße, für die Wissenschaftler eine weitere Abklärung empfehlen.
Leider spielt die Schilddrüsenvergrößerung für den Patienten eher eine untergeordnete Rolle, bis es ernst wird und erste Beschwerden auftreten. Typisch sind ein Druck, Kloß- und Engegefühl im Hals sowie Schluckbeschwerden. Auch häufiges Räuspern kann ein Hinweis auf eine vergrößerte Schilddrüse sein. Schmerzen sind dagegen eher selten.
Eine Blutuntersuchung hilft bei der Diagnose meist nicht weiter, da die Laborwerte anders als bei einer Über- oder Unterfunktion völlig normal sind. Daher sollte beim Check up die Untersuchung (Palpation) der Schilddrüse mit zum festen Repertoire gehören, betonte Dr. Diethard Sturm, Hohenstein-Ernstthal, und zwar von hinten, am sitzenden Patienten.
Bei der unkomplizierten Jodmangelstruma ist die medikamentöse Therapie so simpel wie effektiv: Durch die Applikation von Jodid, in Kombination mit dem Schilddrüsenhormon L-Thyroxin, lässt sich meist eine Rückbildung erreichen. Bei Kindern und Jugendlichen kann eine Monotherapie mit Jodid versucht werden.
In der Schilddrüsenwoche vom 24. bis 30. April 2006 will die Schilddrüseninitiative Papillon niedergelassene Ärztinnen und Ärzte auf die Häufigkeit von Schilddrüsenerkrankungen aufmerksam machen.
Für Sie werden während der bundesweiten Gesundheitswoche unter dem Motto „Ihre Schilddrüse in guten Händen – Deutschland macht den Schilddrüsen-Check“ Aktionen in Arztpraxen durchgeführt, Informationsmaterial verteilt, sowie über eine Hotline Fragen rund um das Thema Schilddrüse beantwortet.
Wir bleiben dran, versprochen!