Auch Anthroposophen befürworten Corona-Impfung

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  Das Goetheaneum in Dornach, Kanton Solothur, Schweiz - ©Pixabay

Mitten im Debakel um die Impfung gegen SARS-COV-2 erreichte uns die Stellungnahme der Internationalen Vereinigung anthroposophischer Ärztegesellschaften und deren Medizinischer Sektion am Goetheanum. In dieser Verlautbarung heißt es, dass „…eine Impfung gegen Sars-CoV-2 ein wichtiges Element zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie“… darstellt und die Anthroposophische Medizin dabei auf Freiwilligkeit und umfassende Stärkung der Resilienz baut.

Auf Basis der vorliegenden Daten zu den von der EMA (European Medical Agency) und der FDA (Federal Drug Agency) zugelassenen und auf den Markt gebrachten Impfstoffen, befürwortet die Gesellschaft für anthroposophische Medizin die Impfung. Weil, so die Argumentation, die bislang vorliegenden Daten bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit positiv sind. Diese Empfehlung erfolgt unter der Vorgabe, dass jeder selbst entscheiden kann, ob er einer Impfung zustimmt oder nicht. Eine direkte Impfpflicht komme nicht in Frage, da noch eine Reihe von Fragen offen sind, so Georg Soldner, Kinderarzt und stellvertretender Leiter der Medizinischen Sektion am Goetheanum.

Die Zulassungsstudien (von Moderna und Biontach-Pfizer), auf die sich die anthroposophische Ärztegesellschaften beziehen, können in einigen wesentlichen Punkten keine aussagenkräftigen Antworten auf Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe geben. Dessen sind sich alle! Ärztegesellschaften bewusst. Es fehlen nicht nur Langzeitdaten, sondern auch Antworten zu Fragen wie:

• Wie lange gilt der Schutz
• bei welchen Menschen greift der Schutz
• ist ein Geimpfter nach wie vor ansteckend oder nicht
• gilt der Impfschutz lediglich, um die Schwere einer COVID-19 Erkrankung zu minimieren, wie momentan kommuniziert wird, oder
• ist sie ein Schutz gegen Ansteckung mit SARS-COV-2.

Nicht zu vergessen die Fragen zu den Nebenwirkungen, und dabei vor allem zu den schwerwiegenden. Und welche davon, wann und bei welchen Patienten auftreten können. All diese Fragen können erst nach einer langen Beobachtungszeit an vielen Geimpften beantwortet werden. Denn es handelt sich bei diesen ersten Impfstoffen um neue Technologien mit Stoffen (der mRNA = messenger Ribonukleinsäure) die bisher bei Impfungen an Menschen nicht zur Anwendung kamen.

Erfreulicherweise gibt ja bereits noch weitere Impfstoffe, wie z. B. die Vektorimpfstoffe, die gerade in aller Munde sind von Pharmaunternehmen wie AstraZeneca oder Johnson&Johnson und schließlich muss man auch über Sputnik V sprechen, den ersten Impfstoff überhaupt, der zur Bekämpfung der Corona-Pandemie eingesetzt wurde. Der russische Impfstoff wurde bislang nicht nach den Regeln von GCP (Good Clinical Practice) untersucht und dennoch - erfolgreich - verimpft. Und der nun wahrscheinlich den Weg zu uns finden wird – im zur EU gehörenden Ungarn ist er ja bereits angekommen. Nicht nur ihn, sondern noch viele weitere Impfstoffe gilt es zu beurteilen. Natürlich kann man davon ausgehen, dass es bei all diesen Impfstsoffen eine Reihe von Fragen geben wird, die erst im Lauf der Zeit beantwortet und bewertet werden können. Vielleicht ist einer davon tatsächlich in der Lage, die Pandemie einzudämmen. Aber das wird erst die Zukunft zeigen.

Gut zu wissen: Das Goetheanum ist ein tempelbauartiges Gebäude im Schweizer Kanton Solothurn, in welchem sich der Sitz und Tagungsort der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft befindet. Entworfen wurde es einst von Rudolf Steiner, der nicht nur als Begründer der Anthroposophischen Medizin, sondern auch als Vater der weitaus bekannteren Waldorf-Schulen und ihrer Pädagogik gilt. Der im heutigen Kroatien geborene Rudolf Steiner, war kein Arzt sondern promovierte als Dr. phil. an der Universität in Rostock und gründete die auch spirituell und esoterisch ausgerichtete anthroposophische Medizin zusammen mit der Schweizer Ärztin Dr. Ita Wegmann als ein integratives Medizinkonzept, das von einem ganzheitlichen Menschenbild ausgeht. Neben der körperlichen Ebene werden auch Geist und Seele des menschlichen Wesens als eigenständige Bereiche betrachtet und sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie berücksichtigt. Die Behandlung des Patienten ist individualisiert. Dabei kommen konventionelle Therapieverfahren nach anerkannten wissenschaftlichen Methoden zum Einsatz in Kombination mit komplementärmedizinischen Maßnahmen. Noch heute scheiden sich an Steiner, seiner anthroposophischen Medizin als auch der Waldorf-Pädagogik die Geister. Erwähnt werden muss auch, dass Steiner teilweise Texte verfasste, die heute durchaus als rassistisch angesehen werden.

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