Jede Woche gibt es die Meldungen von Rettungseinsätzen auf Almen oder in alpinen Wandergebieten. Damit der Almfrieden nicht gestört wird und eine Wanderung auf eine Alm wirklich ein Naturerlebnis ist, hier die wichtigsten Verhaltensregeln, mit und ohne Hund:
- Auf den gekennzeichneten Wegen bleiben
- Rinder sind nicht immer gerne Fotomodels - daher immer Abstand halten.
- Almkühe nicht unnotig aufscheuchen oder erschrecken. Denn Kühe sind stattliche Tiere und wiegen ausgewachsen zwischen 500 und 800 Kilogramm, Bullen sogar zwischen 1.000 und 1.200 Kilogramm
- Tiere nicht füttern
- Kühe haben ein anderes Sichtfeld als der Mensch, daher im weiten Bogen an den Tieren vorbeigehen, nicht schnell von hinten nähern
- Stehen Kühe auf dem gekennzeichneten Wanderweg, dann ruhig und im großen Bogen passieren, ggf. auf die umliegende Wiese ausweichen. Als Radfahrer das Rad
schieben
- Blickt man einem Rind direkt in die Augen, wirkt es für das Tier wie eine Drohgeste. Am besten nicht direkt in die Augen schauen und nicht frontal auf die
Tiere zugehen, wenn man an ihnen vorbeigehen mochte.
- Auch wenn die Kälber noch so nett aussehen: nicht anlocken oder streicheln
- Sind Mutterkühe mit Kälbern auf der Alm, besonders großen Abstand halten - sie schützen und verteidigen ggf. ihren Nachwuchs und reagieren dann aggressiver als
alleine.
- Auf das Verhalten der Tiere achten: Unterschreitet man die tierindividuelle Fluchtzone, zeigen sie Drohgebdrden wie gesenkten Kopf, Scharren, Briillen und Schnauben. Dann den Abstand zu den Tieren ruhig und unauffallig vergrößern
- Zäune dienen dem Schutz der Almtiere, diese bitte nicht niedertreten und Gatter so verlassen, wie man sie vorgefunden hat! Falls geschlossen, dann wieder richtig schließen
- Müll mitnehmen: Verpackungen können für Tiere gefährlich sein
- Keine Selfies mit Kühen, Almen sind kein Streichelzoo
- Dämmerungszeiten meiden, um Panikreaktionen bei Tieren zu verhindern.
Verhalten mit Hund auf der Alm
Hunde können von Weidevieh als Bedrohung wahrgenommen werden – besonders von Mutterkühen mit Kälbern. Deshalb gilt:
- Hund immer an der kurzen Leine führen, besonders in der Nähe von Weidetieren
- Großen Abstand zu Kühen, Schafen und Ziegen halten – mindestens 30 bis 50 Meter
- Nicht durch Herden hindurchgehen, sondern sie großräumig umgehen
- Bei drohendem Angriff durch Weidevieh: Leine sofort loslassen – Hunde sind schneller und können sich selbst in Sicherheit bringen
- Keine Fotos, Streicheln oder Füttern von Weidetieren – das kann sie provozieren
- Hundekot entfernen – Almwiesen sind Futterflächen für Tiere
- Nervöse oder bellfreudige Hunde lieber auf Alternativrouten führen, fernab von Weidegebieten.
Extra-Tipp für alle Wanderer
Wenn du merkst, dass eine Herde unruhig wird (Fixieren, Schnauben, Aufstehen), sofort Abstand vergrößern und ruhig weitergehen. Kühe zeigen oft früh, wenn ihnen etwas nicht passt.
TIPP: Mit dem neuen Tourenprojekt „Da Kuah auf da Spur“ lädt die Molkerei Berchtesgadener Land dazu ein, die Herkunft ihrer Bergbauernmilch mit allen Sinnen zu erleben.
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