Es hört sich an, als würden ganze Wälder umgesägt. Und dennoch liegt die Quelle des Geräusches friedlich im Bett und schläft den Schlaf des Gerechten. Schnarchen kann harmlos, aber auch ein Anzeichen für eine schwerwiegendere Erkrankung sein, wie die Schlaf-Apnoe, den plötzlichen nächtlichen Atemstillstand.
- Schnarchen entsteht meist dann, wenn sich die Muskulatur im Bereich des Rachens entspannt und die Atemwege teilweise verlegt. Besonders beim Einatmen macht sich dieses Hindernis bemerkbar und führt zu den typischen Geräuschen. Manchmal führt auch eine verstopfte Nase, z.B. bei einem Schnupfen oder einer Allergie, zu den geräuschvollen Atemzügen. Auch eine Verbiegung der Nasenscheidewand kann ihren Teil dazu beitragen. Die genaue Ursache des Schnarchens ist bei jedem Betroffenen etwas unterschiedlich. Manchmal kann eine Operation hilfreich sein, wie z.B. bei einer Verbiegung der Nasenscheidewand. Um das Schnarchen zu lindern gibt es einige Empfehlungen:
- Alkohol führt zur Erschlaffung der Rachenmuskulatur und kann so Schnarchen begünstigen. Deshalb sollten Sie es vermeiden, vor dem Schlafengehen Alkohol zu trinken.
- Schlafen Sie mit erhöhtem Oberkörper oder - falls das geht, auf der Seite. Schlafen Sie möglichst nicht auf dem Rücken.
- Nehmen Sie keine Beruhigungs- oder Schlafmittel. Auch Antihistaminika, das sind Mittel, die zur Behandlung von Allergien eingesetzt werden, können Schnarchen provozieren.
- Gewöhnen Sie sich das Rauchen ab und nehmen Sie an Gewicht ab, wenn Sie übergewichtig sind
- Schnarchen wird dann gefährlich, wenn es von einer Schlaf-Apnoe begleitet ist. Durch eine Blockade der Luftwege kommt es zu Atemstillständen von 10 Sekunden bis 2 Minuten Dauer. Dieses Phänomen kann sich unzählige Male wiederholen. Ein erholsamer Schlaf mit normal ablaufenden Schlafphasen wird dadurch verhindert. Vor allem die für die Erholung so wichtigen Tiefschlafphasen kommen zu kurz. Durch die wiederholten Atemstillstände ist die Sauerstoffversorgung des Körpers vermindert. Die Folgen sind Müdigkeit, Reizbarkeit und mangelnde Konzentrationsfähigkeit.
Menschen, die unter der Apnoe leiden, sind tagsüber siebenmal häufiger in Unfälle verwickelt. Außerdem ist das Risiko für die Entstehung eines hohen Blutdrucks, eines Schlaganfalles, Herzinfarktes und anderer Erkrankungen des Herz- Kreislauf-Systems erhöht. Während früher die Schlafapnoe als eine relativ seltene Erkrankung betrachtet wurde, leiden heute Schätzungen zufolge 2-10 % der Erwachsenen darunter. Die Betroffenen selbst bemerken den Atemstillstand nicht. Indirekte Hinweise auf das mögliche Vorliegen einer Schlafapnoe sind eine unerklärliche Erschöpfung tagsüber, ein plötzliches nächtliches Aufschrecken, evtl. verbunden mit Atemnot und Kopfschmerzen. Manchmal kommt es auch vor, daß Angehörige den Atemstillstand bemerken, der von lautem Schnarchen gefolgt ist. Entsprechende Beschwerden sollten Sie also mit ihrem Arzt besprechen.
- Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Atemstillstände. Es gelten zunächst dieselben Empfehlungen wie zur Verminderung des Schnarchens. Sind die Folgen der Schlafapnoe ausgeprägt, so wird eine Untersuchung im Schlaflabor (siehe Kasten) notwendig. Bei leichteren Formen kann der Arzt Arzneimittel verschreiben, die die Atemwege erweitern. Bei schwereren Formen kann eine Unterstützung der Atmung während der Nacht notwendig werden. Dazu wird dem Patienten über eine Atemmaske ein kontinuierlicher Luftstrom zugeleitet, der die Atemwege offen hält. Von Fall zu Fall können auch Bißprothesen zur Anwendung kommen, die den Unterkiefer nach vorne ziehen, oder Bügel, die die Zunge nach unten drücken. Manchmal wird eine Operation notwendig. Das ist vor allem dann der Fall, wenn individuelle Besonderheiten im “Bauplan” des Mund-/Rachenbereiches vorliegen.
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