Ein gesunder Lebensstil schützt erwiesenermaßen vor chronischen Krankheiten. Neue Studien zeigen: Mit sogenannten Lebensstil-Scores lässt sich das persönliche Risiko für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes erstaunlich präzise berechnen.
Ein einheitlicher Standard könnte die Gesundheitsvorsorge in Zukunft deutlich vereinfachen.
Lebensstil-Scores sind wissenschaftlich entwickelte Punktesysteme, die messen, wie gesund das Verhalten einer Person ist. Bewertet werden Faktoren wie:
Je gesünder der Lebensstil, desto höher der Score. Manche Modelle beziehen zusätzlich Schlafgewohnheiten, soziale Kontakte oder biologische Marker mit ein.
„Lebensstil-Scores bieten eine einfache Möglichkeit, das Risiko für nicht übertragbare Krankheiten sichtbar zu machen – sowohl für Forschung und Prävention als auch in der klinischen Praxis“, erklärt Michael Hoffmeister, Epidemiologe am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Wissenschaftler:innen am DKFZ verglichen 13 verschiedene Lebensstil-Scores, um herauszufinden, welche am besten das Risiko für chronische Erkrankungen vorhersagen.
Dazu analysierten sie die Daten von 76.399 Teilnehmenden der UK Biobank, die im Durchschnitt über 10,5 Jahre beobachtet wurden.
Das Ergebnis war eindeutig:
Ein höherer Lebensstil-Score ging in allen Fällen mit einem geringeren Risiko für chronische Krankheiten einher – besonders stark bei Typ-2-Diabetes, gefolgt von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
Zwei Punktesysteme überzeugten besonders:
Beide Systeme erfassen das Gesamtrisiko für chronische Erkrankungen sehr zuverlässig.
Ausschlaggebend ist, dass sie sich auf wenige, aber entscheidende Faktoren konzentrieren – vor allem Rauchen und Körpergewicht.
„Unsere Analyse zeigt, dass klar strukturierte, leicht anwendbare Scores mit wenigen, aber zentralen Kriterien am besten geeignet sind, das Risiko zu erfassen“, sagt Jie Ding, Erstautorin der Studie.
Derzeit existieren zahlreiche Lebensstil-Scores mit unterschiedlichen Bewertungsmethoden. Das erschwert den Vergleich und sorgt für Unsicherheit – sowohl bei Fachpersonal als auch in der Bevölkerung.
Die Forschenden fordern daher einen einheitlichen, evidenzbasierten Standard, der zur Prävention verschiedenster chronischer Krankheiten eingesetzt werden kann.
„Ein standardisiertes Bewertungssystem würde die Kommunikation vereinfachen – und gleichzeitig den Menschen helfen, ihre Gesundheit besser einzuschätzen und gezielt zu verbessern“, so Hoffmeister.
Die gute Nachricht: Sie können aktiv etwas für Ihre Gesundheit tun. Schon kleine Veränderungen im Alltag senken das Risiko für viele Krankheiten deutlich – und wirken langfristig stärker, als man denkt.
Hier sind drei einfache Wege, wie Sie sofort beginnen können:
Ein einheitlicher Lebensstil-Score könnte die Gesundheitsvorsorge künftig deutlich vereinfachen – aber Sie können schon heute aktiv werden.
Jede bewusste Entscheidung für mehr Bewegung, ausgewogene Ernährung und weniger Risiko ist ein Schritt in Richtung eines längeren und gesünderen Lebens.
Ein Lebensstil-Score ist ein Punktesystem, das anhand von Faktoren wie Ernährung, Bewegung, Rauchen und Alkoholkonsum bewertet, wie gesund jemand lebt. Je höher der Score, desto geringer das Risiko für chronische Krankheiten.
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, Nichtrauchen und maßvollen Alkoholkonsum. Schon kleine Veränderungen können das Risiko deutlich senken.
Ja. Studien zeigen, dass einfache Punktesysteme verlässliche Aussagen über Krankheitsrisiken liefern und künftig in Präventionsprogrammen eine wichtige Rolle spielen könnten.