Unsere Füße leisten täglich Schwerstarbeit: Sie tragen unser gesamtes Körpergewicht und legen im Laufe eines Lebens rund 160.000 Kilometer zurück. Dennoch wird ihre Pflege oft vernachlässigt. Wenn einfache Hornhaut zum Schmerzfaktor wird oder chronische Erkrankungen die Füße gefährden, schlägt die Stunde der Podologie.
Im Gegensatz zur rein ästhetischen Fußpflege ist die Podologie ein staatlich anerkannter Medizinalfachberuf. Er bildet die Schnittstelle zwischen Patient, Dermatologe, Diabetologe und Orthopäde.
Der Begriff Podologie steht für die hochspezialisierte Heilkunde am Fuß. Während die kosmetische Fußpflege (Pediküre) auf das optische Erscheinungsbild fokussiert ist, widmet sich der Podologe der präventiven und therapeutischen Behandlung.
Die zweijährige, staatlich geregelte Ausbildung (nach dem Podologengesetz - PodG) stellt sicher, dass Podologen fundierte Kenntnisse in Anatomie, Physiologie, Mikrobiologie und Krankheitslehre besitzen. Nur wer dieses Staatsexamen erfolgreich absolviert hat, darf die geschützte Berufsbezeichnung Podologe oder Podologin tragen.
Die Aufgaben eines Podologen sind vielfältig und erfordern höchste Präzision sowie strenge hygienische Standards.
Hier geht es nicht um Nagellack, sondern um die Funktion und Gesundheit der Nagelplatte:
Bei Fehlstellungen der Zehen (z. B. Hallux valgus oder Hammerzehen) fertigen Podologen individuelle Orthesen aus Silikon an. Diese Hilfsmittel entlasten Druckstellen sofort und verhindern die Bildung von schmerzhaften Druckgeschwüren oder Hühneraugen.
Besonders für Menschen mit Diabetes mellitus ist der regelmäßige Besuch beim Podologen keine Wellness-Option, sondern eine medizinische Notwendigkeit.
Beim Diabetischen Fußsyndrom (DFS) führen Nervenschäden (Neuropathie) dazu, dass Betroffene kleine Verletzungen, Druckstellen oder Hitze am Fuß nicht mehr spüren. Gleichzeitig ist die Wundheilung durch Durchblutungsstörungen (Angiopathie) verschlechtert. Ein kleiner Riss kann hier zur chronischen Wunde oder im schlimmsten Fall zur Amputation führen. Podologen sind darauf spezialisiert, diese Risiken durch engmaschige Kontrolle und fachgerechte Behandlung zu minimieren.
Für die Google-Suche und das Verständnis der Qualitätsunterschiede ist diese Abgrenzung entscheidend:
| Kriterium | Podologie (Medizinisch) | Pediküre (Kosmetisch) |
|---|---|---|
| Qualifikation | 2–3 Jahre staatliche Ausbildung | Kurzlehrgang (Wochen oder Monate) |
| Behandlungsort | Medizinische Fachpraxis | Kosmetikstudio oder Spa |
| Instrumente | Medizinprodukte, sterilisiert im Autoklav | Gepflegte, meist desinfizierte Werkzeuge |
| Krankenkasse | Abrechnung via Heilmittelverordnung | Reine Privatleistung |
| Zielgruppe | Kranke Füße (Diabetes, Pilz, Schmerzen) | Gesunde Füße (Verschönerung, Wellness) |
Die Kosten für die Podologie werden als Heilmittel von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt.
Bei der Auswahl einer Praxis sollten Sie auf regionale Qualitätsmerkmale achten:
Wie oft sollte man zum Podologen gehen?
Bei Risikopatienten (Diabetes) wird meist ein Rhythmus von 4 bis 6 Wochen empfohlen. Bei akuten Problemen wie eingewachsenen Nägeln kann die Frequenz kurzfristig höher sein.
Tut die Behandlung weh?
Nein, im Gegenteil. Die medizinische Fußpflege zielt darauf ab, Schmerzen (z. B. durch Hühneraugen oder Druckstellen) sofort zu lindern. Die Fachkräfte arbeiten mit hochpräzisen Instrumenten sehr schonend.
Muss ich meine Füße vorbereiten?
Nein. Es ist sogar besser, die Füße vor dem Termin nicht einzucremen oder in Wasser einzuweichen, damit der Podologe den natürlichen Hautzustand und eventuelle Problemzonen besser beurteilen kann.
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