Wie die Hochschule Jena richtig feststellt, ist „… jedoch nicht immer ist ein Verzicht auf digitale Medien möglich. Dann helfen zum einen qualitativ gute Monitore, wie sie z.B. von Grafikern verwendet werden, oder auch Software sowie Brillengläser, die Blaulichtanteile reduzieren…
Den Großteil von Informationen nehmen wir mit den Augen auf, daher leiden unsere Augen besonders an Folgen des hohen digitalen Konsums. Denn die menschlichen Augen sind nicht für dauerhaftes Nahsehen auf Displays ausgelegt. Sie werden vom dauernden Blick in die Nähe stark belastet. Und die Gefahren für die Augen bestehen selbst an Arbeitsplätzen, die nach aktuellem Stand ergonomisch sind.
Die Folgen unserer digitalen Welt1 sind Bewegungsmangel und ständige Naharbeit am PC dank HomeSchooling und HomeOffice. Ein Komplex mit typischen Beschwerdemustern, wie Computer Vision Syndrome (CSV), Office Eye Syndrome (OES) oder Digital Eye Strain (DES) entsteht udn verursacht Kopfschmerzen, Augenschmerzen, Trockene Augen, Verspannungen und Haltungsbeschwerden sowie Unschärfe und Doppeltsehen. Schuld daran ist die statische Tätigkeit und eine hohe Konzentration auf das Display.
● Lichteinfall und Spiegelung – Der Bildschirm sollte so positioniert sein, dass Sonnenlicht oder Zimmerbeleuchtung keine Spiegelung verursachen. Wenn Sie zum Beispiel vor dem Fenster sitzen, wird wahrscheinlich zu bestimmten Tageszeiten eine Spiegelung verursacht. Wenn die Position nicht entsprechend verändert werden kann, können Vorhänge oder Rollläden Abhilfe schaffen.
● Entfernung zum Bildschirm – Wenn Sie auf einen Bildschirm schauen, dann ist es am besten, wenn Ihre Augen leicht nach unten gerichtet sind. Die Mitte des Bildschirmes sollte 10-13 cm unterhalb der Augen mit einem Neigungswinkel von 15-20 Grad und 50-71 cm vom Gesicht entfernt sein2. Wenn Sie aufrecht sitzen (nicht nach vorn gebeugt oder zurück gelehnt) entspricht dies ungefähr einer Armlänge.
● Blaufilter für den Bildschirm – Blaues Licht an sich ist nichts Schlimmes. Es hält wach und aufmerksam. Wenn man aber über lange Zeiträume ununterbrochen blauem Licht ausgesetzt ist, kann das zu digitalem Sehstress führen. Man kann einen sogenannten Blaufilter anwenden. Das ist Software, die das blaue Licht eindämmt (an einigen Bildschirmen ist dies als „Nachtmodus“ oder „Nachtschicht“ bereits eingebaut).
● Blaufilter für Brillen – Ähnlich der oben genannten Software gibt es auch Filter für Brillen, die das Blaulicht, das auf die Augen trifft, reduzieren.
● Bildschirm-Helligkeit – Die Helligkeit des Bildschirmes zu reduzieren, kann auch Sehstress vermindern. Die Helligkeit sollte so niedrig eingestellt werden, dass man noch gut lesen kann, um Sehstress zu vermindern. Es gibt Browsererweiterungen die einen orangefarbenen Film über den Bildschirm legen, um Sehstress zu reduzieren, Ermüdung zu vermeiden und das Gehirn auf den Tages- und Nachtrhythmus einzustellen.
● Zeichengröße und Kontrast – Text, der nur schwer lesbar ist, setzt das Auge zusätzlichem Stress aus. Indem Sie Text vergrößern und Kontrast erhöhen (Schwarzer Text auf weißem Hintergrund ist optimal), können Stress und Ermüdung vermindert werden.
Trockene Augen können ein Gefühl der Schwere verursachen und die Sehkraft beeinflussen. Dies kann zu Symptomen von Augen-Ermüdung führen. Nachstehend einige Maßnahmen um trockenen Augen vorbeugen:
● Regelmäßiges Blinzeln – Blinzeln passiert auf natürliche Weise, allerdings verlangsamt sich die Lidschlagfrequenz, wenn wir auf einen Bildschirm schauen. Unter normalen Bedingungen blinzeln wir 10 bis 20 Mal pro Minute3 , am Bildschirm nur 3 bis 8 Mal. Durch häufigeres Blinzeln kann man Trockenheit und Reizung der Augen verhindern.
● Machen Sie Pausen – Eine Pause einzulegen ist eine der besten Methoden, die Augen vor Ermüdung und Überlastung zu schützen. Generell wird die 20-20-20 Regel empfohlen: nach 20 Minuten am Bildschirm, sollte man für 20 Sekunden4 auf etwas schauen, dass mindestens 6m entfernt ist. Auch eine kurze Pause kann im Kampf gegen trockene Augen und digitalen Sehstress sehr effizient sein.
● Augentropfen – Freiverkäuflich oder auch verschreibungspflichtige Augentropfen können die Augen feucht halten und Trockenheit vorbeugen. Diese sind allgemein als „künstliche Tränenflüssigkeit“ bekannt und halten die Augen feucht. Sie unterstützen außerdem die Tränenflüssigkeit und normale Funktionsweise des Auges.
● Viel Wasser trinken – Dehydrierung kann zu trockenen Augen führen. 2 Liter Wasser am Tag sorgen für einen optimalen Flüssigkeitshaushalt für Sie und Ihre Augen.
Augenhygiene ist zu Zeiten der Corona-Pandemie besonders wichtig. Mindestens 20 Sekunden und vor allem regelmäßig die Hände waschen. So beugt man Infektionen - auch in den Augen - vor.
Vor allem Kontaktlinsen- oder Brillenträger sollten die folgenden Hinweise beachten, um Augenreizung zu vermeiden und die Sehkraft zu schützen:
● Die Brille sauber halten – Das Putzen der Brille gerät schnell in Vergessenheit, kann aber Verunreinigungen und Bakterien mit sich bringen. Am besten reinigen Sie die Brillengläser mit einem entsprechenden Spray und den Rahmen mit einem Desinfektionstuch. Wenn Sie kein Spray und Tücher haben, geht auch eine Kombination aus warmem Wasser und einer kleinen Menge Geschirrspülmittel, um einen Schaumfilm zu erzeugen. Spülen Sie die Brille anschließend mit warmem Wasser ab und trocknen Sie sie mit einem weichen Baumwolltuch.
● Verwenden Sie für Kontaktlinsen nur Lösungsmittel, die von Ihrem Optiker empfohlen wurden – Wenn Sie wiederverwendbare Linsen benutzen, dürfen Sie diese nie mit Wasser reinigen. Wasser kann Bakterien enthalten, die so ins Auge übertragen werden. Anstelle dessen sollte zur Reinigung der Kontaktlinsen die Lösung verwendet werden, die von Ihrem Augenarzt oder Optiker empfohlen wurde.
● Entsorgen Sie Tageslinsen – Wenn Sie Tageslinsen verwenden, sollten Sie diese nach der empfohlenen Tragezeit entsorgen und nicht wieder verwenden.
● Reinigen Sie den Linsenbehälter – Kontaktlinsenbehälter sind für die Reinhaltung der Linsen unabdingbar, aber auch diese müssen gesäubert werden. Entfernt Sie die verbleibende Lösung, spülen Sie den Behälter mit neuer Lösung (nicht mit Wasser) aus und lassen Sie ihn an der Luft trocknen, bevor Sie ihn wiederverwenden.
Generell gilt, wer kann, sollte unter den aktuellen Umständen Kontaktlinsen tragen.
In der Broschüre Entspannt am Bildschirm – Praxis-Tipps für Computer, Smartphone & Co. findet man weitere hilfreiche Tipps für die digitale Arbeit. ↩
https://www.aoa.org/patients-and-public/caring-for-your-vision/protecting-your-vision/computer-vision-syndrome ↩
https://www.nhs.uk/live-well/healthy-body/best-way-to-wash-your-hands/ ↩
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