Multiple Sklerose ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems, an der in Deutschland rund 120.000 Menschen leiden und deren erste Symptome in der Regel zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr auftreten
Auch heute ist diese Krankheit noch nicht heilbar, doch in den letzten Jahren haben sich die Therapiemöglichkeiten bei dieser entzündlichen Erkrankung des Nervensystems, die unterschiedlich schwer verlaufen kann, deutlich verbessert. In der Medizin wird MS auch als Enzephalomyelitis disseminata (ED) bezeichnet, d.h. eine im Gehirn und Rückenmark verstreut auftretende Entzündung.
MS kann alle Funktionen des Zentralnervensystems stören und Symptome wie Lähmungen, Gefühls- oder Koordinationsstörungen, aber auch Störungen von Blasen, Darm- und Sexualfunktionen sowie Depressionen oder Gedächtnisstörungen hervorrufen. Da das Gehirn eine Art Schaltzentrale darstellt, in der Signale, von verschiedenen Nervenfasern geleitet und über das Rückenmark zum Körper gesendet oder von dort empfangen werden, wirken diese ähnlich wie elektrische Kabel, welche ja auch von einer Schutz- bzw. Isolierschicht umgeben sind.
Entsteht nun in dieser Schutzschicht ein Entzündungsherd, ist die Übertragung der gesendeten Botschaften nicht mehr gewährleistet. MS-Erkrankte können zum Beispiel vermehrt stolpern oder Schwierigkeiten beim Sehen bekommen. Bei 80% aller MS-Erkrankten beginnt die Krankheit mit solchen akuten neurologischen Ausfällen mit einer anschließenden Verbesserung, die vom Arzt auch als “Schub” bezeichnet wird, und es kommt nun vor allem darauf an, gute, langzeitverträgliche Therapien einzusetzen, da die Erkrankten ja nicht selten Jahrzehntelang mit ihrer Erkrankung leben müssen.
“Die immuntherapeutischen Möglichkeiten haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert”. Längst liegen für beta-Interferone (IFN), Glatirameracetat (GLAT ) und intravenöse Immunglobuline gut kontrollierte Studien vor…. “Doch alle diese Therapien sind sehr teuer und so stellt sich die Frage nach dem Nutzen” (Dr. Pöhlau).
( Die Zulassung für D wird in Kürze erwartet).
“Es ist jedoch wichtig, durch “ganzheitliche” Therapie den Patienten zu helfen, soweit wie möglich ein normales Leben zu führen…”. Denn die Multiple Sklerose reduziert im allgemeinen die Lebenserwartung des Betroffenen nur gering!
Soweit so lobenswert. Wären da nicht die Kosten und die von den Krankenkassen vermehrt aufgestellten Kosten-Nutzen-Rechnungen bei langfristigen Erkrankungen. Denn der Mensch ist für die Krankenkassen längst zur Ware geworden - und diese “muss sich rechnen”! Vom subjektiven Nutzen für den Patienten, d. h. zum Beispiel der Verbesserung der Lebensqualität wollen wir ganz bescheiden erst am Ende dieses Artikels sprechen!
Praktisch die Hälfte der Kosten bei MS entstehen durch sogenannte “indirekte” Kosten, wie z.B. Produktivitätsverlust, Frühberentung, Ausfall der Betroffenen als Beitragszahler. Als direkte Kosten fallen Ausgaben für Medikamente (nur 7 % !!!), Krankenhausaufenthalte, ambulante Versorgung, Dienstleistungen und immaterielle Leistungen an und sie steigen natürlich mit dem Behinderungsgrad. So gesehen senkt ein Verhindern bzw. Hinauszögern der Behandlung die Kosten zuerst - auf später gesehen, verteuert sie diese jedoch erheblich!
Gezielte Therapien und Maßnahmen, z.B. durch frühzeitig einsetzende Krankengymnastik, Ergo- und/oder Sprachtherapie, führen zu deutlichen Verbesserung der Behinderung und helfen dem Patienten ein weitgehend normales Leben zu führen. Schon aus diesem Grunde ist es eine absolute Notwendigkeit, den langfristigen Erfolg von Therapien und die Qualität der Behandlung zu beweisen, denn nur so kann die Lebenssituation von MS-Kranken nachhaltig verbessert werden.
QUANUP nennt sich der “Verband zur Qualitätsentwicklung in Neurologie und Psychaitrie”, der die Versorgung im ambulanten und stationären Bereich sowie die Kooperation zwischen Kliniken und Praxen niedergelassener Ärzte nachhaltig verbessern will. Wir werden Sie über seine Arbeit weiterhin auf dem laufenden halten und in loser Reihenfolge weitere interessante Informationen zum Thema Multiple Sklerose veröffentlichen.