Wir werden, langsam aber stetig, ein Volk von Dicken. Und das ist keine Frage des ästhetischen Empfindens einzelner, sondern leider eine kostenintensive Tatsache. Mag man selber kein Problem damit haben, ob Partner, Nachbar oder Kollege einen BMI über 30 hat, bei den eigenen Kindern sollten aber alle Alarmglocken schrillen. Und auch bei der Nachdenkfrage: Wer bezahlt dies einmal alles? Wir natürlich - denn aus unseren Steuergeldern müssen all die Heilmittel finanziert werden, die Adipositas und Diabetes nach sich ziehen. Schon heute sind, laut Statistik, mehr als ein Drittel aller Deutschen übergewichtig - Tendenz steigend! Noch schlimmer, dieses Drittel errechnet sich nicht aus alten, sondern vermehrt aus jungen Menschen.
Höchste Zeit also, dass man in den Marketingetagen der Pharmafirmen und bei den politischen Lobbyisten einmal darüber nachdenkt, wie man dagegen angehen könnte. Die Zielgruppen der Internet affinen Jugendlichen lässt sich nämlich nicht mit Hilfe sich selbst beweihräuchernder Selbsthilfegruppen erreichen und auch nicht mit jenen, in der Altersgruppe nach oben offenen Apotheken-Illustrierten, die Ärzte und Apotheker gleichermaßen scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Nein, die Ausrede, an diese junge Altersgruppe komme man nicht heran, sollte man gar nicht erst gelten lassen. Mit dem richtigen Testemonial, aber auch in den so beliebten Soaps oder Casting-Shows, egal, wie schwachsinnig diese auch sein mögen, erreicht man mehr als mit sämtlichen Anzeigenkampagnen, die wiederum nur jene ansehen, die es ohnehin wissen. Wer auf Youtube nach “Diabetischer Fuß” sucht, kann sich zwar jede Menge kluger Interviews einverleiben und auch ein paar schaurige Bilder von verfaulenden Füßen betrachten, aber in allen Videos sind unisono alte bis uralte Menschen zu sehen! Diabetes Typ 2 trifft aber immer mehr Junge und die haben mit Oma und Opi halt mal nix am Hut!
Ein weiteres Problem der diabetischen Neuropathie scheint jedoch die behandelnden Ärzte anzugehen. Denn es ist absolut nicht erklärlich, dass Diabetiker mit halbverfaulten Extremitäten erst dann wahrgenommen werden, wenn es mehr oder weniger zu spät ist. Hallo Doktores, schaut IHR euch Patienten auch mal vom Kopf abwärts an? Oder hört es mit der Rezeptausstellung bereits auf, vor allem dann, wenn es NUR ein Kassenpatient ist? 14.000 Fußamputationen jährlich erfolgen ob eines diabetischen Fußes - das kann doch einfach nicht wahr sein! Da muss die Frage, ob, wenn man schon als behandelnder Arzt dafür weder Zeit oder Lust verspürt, nicht wenigstens die Sprechstundenhilfen einen Blickcheck machen könnten, erlaubt sein. Die Äußerungen eines Münchner Diabetologen, die Patienten wollen das nicht und hätten stets eine Ausrede parat, zeigen nur, wie leicht Ärzte die einfachste Variante wählen. Und wo bleiben die Krankenkassen, die Versicherte und Ärzte darüber aufklären, dass eine Weigerung auch entsprechende Folgen nach sich ziehen kann. All die “wenn und aber”, die es jetzt vermutlich schnell zu hören geben wird, sind letztlich nur Ausreden. Es bedarf nicht immer der großen Politik mit gesetzlich verankerten Vorgaben, um etwas bewegen zu können. Darüber könnte man ja mal nachdenken!
Neuropathie
Diabetes Mellitus Typ 2
Diabetischer Fuß
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