„Wer rastet, rostet“ – besser könnte das Thema Knochengesundheit kaum umschrieben werden. Studien an ein- und zweieigen Zwillingen haben gezeigt, dass die lebenslang aktiveren Zwillingspartner deutlich bessere Knochenparameter aufwiesen, als ihre bewegungsfauleren Geschwister.
Da wundert es auch nicht, dass das Thema „Gesunde Knochen“ als eines der größten medizinischen und gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angesehen wird. Denn mittlerweile leiden in Deutschland rund 30 Millionen Menschen an Arthrose und Osteoporose, Rückenschmerzen, rheumatischen Erkrankungen sowie an den Folgen von Sport- und Unfallverletzungen. 30 Millionen, das sind fast 40 % der Bevölkerung oder anders gerechnet: Jeder dritte Mensch krankt irgendwie an seinen Knochen, fünf der zehn häufigsten Diagnosen, die zur Arbeitsunfähigkeit führen, gehören zu diesem Symptomenkreis mit steigender Tendenz!
Höchste Zeit also, bereits von Kindesbeinen dafür Sorge zu tragen, dass die Knochen lange gesund bleiben.
Grundfunktionen von Knochen
KnochenaufbauDas menschliche Skelett besteht aus 208 bis 214 Knochen. Die Anzahl variiert, weil unterschiedlich viele Kleinknochen in Fuß und Wirbelsäule vorhanden sein können. Jeder Knochen besteht aus vier Bestandteilen:
Knochenmark befindet sich in den Hohlräumen großer Knochen; dort entstehen die Blutzellen (tägl. bis zu 5 Milliarden): Das Knochenmark bildet rote Blutkörperchen für den Sauerstofftransport, Blutplättchen für die Blutgerinnung und verschiedene weiße Blutkörperchen für das Immunsystem.
Kompakte Knochenmasse umgibt als dicke, äußere Knochenschicht den inneren Kern des Knochens, der aus Knochenbälkchen besteht, einer besonderen Form der Knochensubstanz.
Knochenhaut überzieht den Knochen und ist für dessen Wachstum und Regeneration verantwortlich. Sie enthält Osteoblasten, spezielle Zellen, aus denen sich neue Knochenzellen bilden.
Kleine Knochenbälkchen bilden das knocheninnere Stützsystem; ihre Struktur ist schwammartig, das macht den Knochen leicht und gleichzeitig sehr stabil.