Bei dieser chronischen Erkrankung es Atmungsorgans tritt im Krankheitsverlauf eine Vernarbung des Lungengewebes auf. In der Medizin wird dies als Fibrose bezeichnet. Lungenfibrosen entstehen im Kontext interstitieller Lungenerkrankungen (ILDs)1 und sind schwerwiegende, bislang nicht heilbare Erkrankungen, bei denen es zu einer meist unumkehrbaren Vernarbung des Lungenbindegewebes kommt. Es gibt über 200 unterschiedliche Ausprägungen der interstitiellen Lungenerkrankungen. Oft haben Patient:innen zu Beginn keine Symptome. Behandelnde Ärzt:innen können oft beim Abhören ein typisches Knisterrasseln wahrnehmen, das an das Öffnen eines Klettverschlusses erinnert. Aufgrund dieser Vernarbung verliert die Lunge im mehr von ihrer Elastizität, d. h. der Sauerstoffaustausch wird eingeschränkt. Betroffene leiden daher meist unter zunehmender Atemnot, besonders bei körperlicher Anstrengung.
Die Entstehung einer Lungenfibrose kann vielfältige Gründe haben. Zu den bekannten Ursachen zählen:
Die Entwicklung der Beschwerden erfolgt oft in einem schleichenden Verlauf:
Im Verlauf der Krankheit kann es zu einer fortschreitenden Ateminsuffizienz kommen, welche widerum das Herz-Kreislauf-System stark belastet.
Ein interdisziplinäres Team – meist bestehend aus Pneumolog:innen, Radiolog:innen und Patholog:innen – stellt die Diagnose im sogenannten interdisziplinären ILD-Board und erfordert meist mehrere Schritte:
Diese ist stark abhängig von Ursache und Fortschritt der Erkrankung.
Sie bietet mitunter bei jungen, schwer erkrankten Patient:innen die einzige Überlebenschance.
Die voraussichtliche Lebenserwartung bei idiopathischer Lungenfibrose liegt unbehandelt bei etwa 2–5 Jahren nach Diagnosestellung. Durch moderne Medikamente lässt sich der Verlauf jedoch deutlich verzögern.
Der Weltlungentag (World Lung Day) wird jedes Jahr am 25. September begangen und soll auf die Bedeutung der Lungen- und Atemwegsgesundheit aufmerksam machen. Ziel ist es, auch seltene Lungenerkrankungen wie die Lungenfibrose ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Betroffene sowie Angehörige zu unterstützen.
Die diesjährige Kampagne 2025 steht unter dem Motto: „Luft zum Leben: Früher erkennen, besser behandeln.“
Lungenfibrose ist eine sehr ernste, aber gut behandelbare Krankheit. Dabei können eine frühzeitige Diagnose und individuelle Therapie die Lebensqualität maßgeblich verbessern. Der medizinische Fortschritt – von Antifibrotika bis KI-Diagnostik – gibt Hoffnung. Dabei stehen Patient:innen, Haus- und Fachärzte ebenso sowie Forschende vor großen Herausforderungen. Versorgungslücken auf der einen Seite, unspezifische Symptome und eine komplexe Diagnose auf der anderen Seite - und die Zeit drängt. Forschung ist der Schlüssel.
Nutzen Sie den Weltlungentag 2025, um sich zu informieren und Vorsorge ernst zu nehmen.
als interstitielle Lungenerkrankungen (ILD) bezeichnet man eine uneinheitliche Gruppe verschiedenster Lungenerkrankungen, die das Zwischengewebe der Lunge (das sog. Interstitium) und die Lungenbläschen (die Alveolen) betreffen. Zu der häufigsten Form gehört die idiopathische Lungenfibrose (IPF), bei der kein klar definierter Auslöser gefunden werden kann. ↩
Lungenerkrankung
Lungenfibrose
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